Kreis Heinsberg Grüne äußern sich zum Thema Frauenberatung im Kreis Heinsberg

Kreis Heinsberg · Die Kreistagsfraktion der Grünen nimmt in einer Erklärung zur Unterschriftenaktion zur Einrichtung einer eigenen Frauenberatungsstelle im Kreis Heinsberg Stellung.

In der Diskussion um das Thema Frauenberatung im Kreis Heinsberg hat die Kreistagsfraktion der Grünen eine Stellungnahme vorgelegt. Darin distanzieren sich die Grünen von dem Vorwurf, der Kreis Heinsberg lasse generell Frauen, die bedroht und gequält werden, alleine.

„Gemeinsam mit der SPD haben wir am 7. November 2018 den Antrag gestellt, der Kreis möge eine Frauenberatungsstelle einrichten. Die bisherige Situation, dass Frauen lediglich in den Fällen, in denen sie vor häuslicher Gewalt ins Frauenhaus flüchten wollen bzw. geflüchtet sind, eine Möglichkeit zur Beratung haben, halten wir für völlig unzureichend.“ Die Ausgestaltung dieser Beratungsmöglichkeit ist aus Sicht der Grünen unbefriedigend, da die Abrechnungen für die einzelnen Beratungen nach einem komplizierten Leistungskatalog erstellt werde.

Der Antrag von SPD und Grünen wurde im Sozialausschuss mit großer Mehrheit abgelehnt. Daraufhin startete die AsF (Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen) eine Unterschriftenaktion und Online-Petition. „Unserer Meinung nach kann man dem Kreis allerdings nicht vorwerfen, generell Frauen, die bedroht und gequält werden, allein zu lassen. Das Frauenhaus ist hier eine bewährte Einrichtung, die es zum Glück seit vielen Jahren gibt und die hervorragende Arbeit leistet“, teilen die Grünen mit. Die chronische Unterfinanzierung der Frauenhäuser müsse bundesweit beseitigt werden. Allerdings sei dieses Frauenhaus und die daran angegliederte Beratung nur ein Bruchteil der wirklich benötigten Beratungsstruktur.

In Nordrhein-Westfalen gibt es 47 solcher Beratungsstellen in den Landkreisen und kreisfreien Städten. „Der Kreis Heinsberg ist dabei immer noch ein weißer Fleck“, teilen die Grünen mit, „das wollen wir ändern und fordern die Einrichtung einer ,ganz normalen’ Frauenberatungsstelle. Damit geht unsere Forderung über die der SPD-Frauen deutlich hinaus.“ Es gehe beispielsweise um Prävention, damit es erst gar nicht zu Gewaltausbrüchen kommt. Es gehe darum, in den zunehmenden Fällen von Scheidungen zu vermeiden, dass Frauen in die Altersarmut abrutschen. Es gehe auch darum, Frauen selbstsicherer zu machen und zu stärken, ihr Leben in die eigenen Hände zu nehmen, erklären die Grünen.

(hec)
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