Erstes Gremientreffen im Kreis Heinsberg Katholiken packen Rucksack mit Zukunftsaufgaben

Hückelhoven · Erstmals gemeinsame Sitzung des Katholikenrats der Region Heinsberg und des Regionalpastoralrats zugunsten der lokalen Kirchenentwicklung.

 Reger Austausch bei der ersten gemeinsamen Sitzung.

Reger Austausch bei der ersten gemeinsamen Sitzung.

Foto: Eva Weingärtner

Als richtig und wichtig erwies sich die Entscheidung zu einer gemeinsamen Sitzung des Katholikenrats, Regionalpastoralrats und Regionalteams in den Augen der Teilnehmer. Nach drei Stunden konstruktiven Austauschs darüber, welche Erfahrungen und Überlegungen die Region Heinsberg in den von Bischof Helmut Dieser angestoßenen synodalen Prozess „Heute bei dir“ einbringen kann, stellte Lutz Braunöhler als Vorsitzender des Katholikenrats fest: „Die beiden Räte ticken gar nicht so unterschiedlich.“

Die kirchliche Landschaft habe sich rasant weiterentwickelt, erklärte Bernd Wolters von der Vorbereitungsgruppe und sprach in einem Impuls für das „erstmalige Treffen beider Räte, die die Vertretungsgremien der Gemeinden im Kreis Heinsberg sind“, vom Mangel an Priestern, Machtmissbrauch, Leitungsfragen und Gläubigen, die der Kirche den Rücken zukehren. „Wir brauchen Antworten und Wege für pastorales Handeln“, erklärte Wolters bei der Sitzung im Pfarrheim von St. Brigida in Baal. In der Region sei es in den 1970er-Jahren um Missionsarbeit, in den 1980er-Jahren um die selbstsorgende Gemeinde und in den 1990er-Jahren um gesellschaftspolitische Fragen wie Arbeitsplatzverluste durch Zechenschließung und den Braunkohlentagebau gegangen.

„Die Region Heinsberg hat nie darauf gewartet, dass eine Order zum Handeln von oben kam, sondern ist mit Eigenverantwortung und gesundem Menschenverstand die Dinge angegangen.“ Beide Aachener Bischöfe, Klaus Hemmerle und Heinrich Mussinghoff, hätten Vertrauen in die Menschen hier und in den anderen Orten gehabt. Nun gehe es um die Zukunft der Pastoral in der Region Heinsberg. „Pastoral geschieht heute und jetzt. Deshalb treffen wir uns, um die lokale Kirchenentwicklung zu entwickeln“, schloss Bernd Wolters.

Genutzt wurde die weitere Diskussion dafür, sich zu fragen, was den Teilnehmenden in der Region wichtig und wertvoll ist und was sie in fünf oder zehn Jahren gewährleistet und mit in die Zukunft genommen haben wollen. Dazu packten sie symbolisch einen Rucksack mit Begriffen wie Verantwortung teilen, Orte für gelebte Nächstenliebe, lebendiges Evangelium, Weggefährte/Teams, Jugend, Orte anbieten, die ihren Bedürfnissen entsprechen, Ehrenamt stärken, Redefreiheit, Visionäre, Ökumene ist Zukunft und diakonische Orte.

Die Mitglieder des Katholikenrats und Regionalpastoralrats einigten sich abschließend darauf, dass die Vorstände und das Regionalteam als kleiner Kreis diesen Rucksack zunächst mitnehmen, um die Inhalte auszuwerten und zu entwickeln und dabei die Stärken der Region im Prozess „Heute bei dir“ im Auge zu behalten. Danach soll überlegt werden, in welcher Form die Ideen in den Gremien weiterbehandelt werden.

(RP)
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