Der Landrat beschrieb Tholen als stets gefragten Ratgeber, ein Mann des Wissens und des Ausgleichs, "also keiner wie Herbert Wehner, eher einer vom Schlage eines Johannes Rau". Über viele Jahre hinweg habe Tholen nicht nur das Vertrauen seiner Fraktion, sondern auch das des gesamten Kreistags genossen, "weil Sie unter anderem seit 2004 das Amt des stellvertretenden Landrates ausüben". Tholen habe stets das widergespiegelt, was seit jeher zum guten Ton des Heinsberger Kreistags gehöre: "Der Kreistag war nie ein Ort der lauten Debatte, des hitzigen politischen Scheingefechts. Hier standen der gegenseitige Respekt und die Sache im Vordergrund", sagte Pusch. Gegenseitiger Respekt und persönliche Hochachtung unabhängig der Parteizugehörigkeit habe das politische Wirken Tholens begleitet. "Laute Töne und Polemik waren Ihnen gänzlich fremd, obwohl Sie stets standhaft und mit inhaltlichem Tiefganz Ihre eigene Meinung vertraten", sagte Pusch, "ich freue mich, dass diese menschlichen und politischen Vorzüge mit dem Vertrauensvotum für Sie bis zum heutigen Tage gewürdigt werden."

Tholen habe sich in vier Jahrzehnten der Zugehörigkeit zum Kreistag um den Kreis Heinsberg verdient gemacht. Pusch erinnerte an Tholens erste Sitzung: Als am 4. Mai 1975 die konstituierende Sitzung des zweiten Kreistages des noch jungen Kreises Heinsberg stattfand, befand sich unter den Abgeordneten der SPD ein gerade einmal 26-jähriger Rechtsreferendar aus Waldfeucht-Hontem, der unter anderem zwischen einem Fred Sybertz, Johannes Sondermann, Leo Reulen, Siegfried Ruffert und Hans Lowis Platz nahm. 40 Jahre später würdigt der Kreis Heinsberg mit großem Respekt Tholens politische Lebensleistung. "Seien Sie unseres Respektes und unserer Wertschätzung sicher", sagte Landrat Pusch und überreichte einen Blumenstrauß und ein Weinpräsent. Tholen dankte für die lobenden Worte des Landrats und sprach seinerseits dem Kreistag Dank aus für die langjährige Debattenkultur, die stets von gegenseitigem Respekt geprägt gewesen sei.