Hückelhoven Glanzleistungen in der Manege

Hückelhoven · Mit dem neuen Programm "100 Prozent Hot" zeigte der Zirkus Pepperoni des Hückelhovener Gymnasiums professionelle Artistik. Nils Chudalla und Florian Blümel standen zum letzten Mal auf der Bühne – sie haben Abitur.

 Eine beeindruckende Vorstellung am Trapez gaben Laura Meyer und Nora Schafhausen den zahlreichen Besuchern.

Eine beeindruckende Vorstellung am Trapez gaben Laura Meyer und Nora Schafhausen den zahlreichen Besuchern.

Foto: Günter Passage

Mit dem neuen Programm "100 Prozent Hot" zeigte der Zirkus Pepperoni des Hückelhovener Gymnasiums professionelle Artistik. Nils Chudalla und Florian Blümel standen zum letzten Mal auf der Bühne — sie haben Abitur.

Der Zirkus Pepperoni des Hückelhovener Gymnasiums, er steht für eindrucksvolle Akrobatik, viel Witz und Überraschungen — ab und zu jedoch auch für Tränen. Dann nämlich, wenn Bianca Schiff, Leiterin der Zirkus-AG, einige ihrer Leistungsträger aus der Manege entlassen muss. Nach der aktuellen Vorstellung "100 Prozent Hot" in der Aula war das nun wieder der Fall. Ein letztes Mal standen die Abiturienten Nils Chudalla und Florian Blümel mit den Pepperonis auf der Bühne. Und erneut bewiesen sie dem Publikum und Pepperoni-Leiterin Bianca Schiff: Eigentlich sind wir unersetzlich.

Maschinenbau statt Manege

Denn die beiden sind vielseitig, haben ein enormes Repertoire. So eröffnete Nils Chudalla die Show am Vertikaltuch. Als das Scheinwerferlicht auf die Bühne traf, hing er bereits unter der Hallendecke. Später präsentierte er mit Partnerin Anika Sander eine Tanz- und Artistikeinlage. Schon in der fünften Klasse hatte es Nils Chudalla in die Zirkus-AG gezogen. Immer professioneller wurden seitdem seine Kunststücke — Übung macht eben den Meister. Eine professionelle Artistik-Ausbildung plant der 19-Jährige nach dem bestandenen Abitur nun aber nicht. "Das wäre höchstens mein Plan D", sagte Chudalla lächelnd. Denn Plan A sehe völlig anders aus, erzählte der Abiturient: "Ich möchte in Aachen Maschinenbau studieren." In der Zirkus-AG wird er dann wohl trotzdem so oft wie möglich vorbeischauen.

Das hat auch Florian Blümel vor. Denn auch von ihm können die jungen Pepperonis noch einiges lernen. Im aktuellen Programm jonglierte der Abiturient im Schwarzlicht und wagte im großen Finale das Spiel mit dem Feuer. Angst hatte er dabei nicht. "Respekt ist bei der Arbeit mit Feuer wichtig. Aber wenn man Angst hat, sollte man es lieber lassen", erklärte der Artist.

Seit drei Jahren steht er mit dem Zirkus auf der Bühne und bereitet sich nun auf den Schritt in das professionelle Zirkusgeschäft vor. Für den European Youth Circus hat sich Blümel beworben. "Das könnte man als die Zirkus-Europameisterschaft bezeichnen", bemerkte er. In die weite Welt wolle der Abiturient jedoch erst einmal nicht. Denn da wären die Pepperonis nun wirklich viel zu weit weg. Sie sind eben eine echte Zirkusfamilie, die aktuell knapp 40 aktiven AG-Schüler. "Mit Knatsch, Geknurre und allem, was dazu gehört", erzählte Bianca Schiff.

Der Abgang von zweien ihrer Co-Trainer stimmte die Lehrerin für Englisch und Sport zwar traurig, ließ sie aber nicht verzweifeln. "Die Erfahrung hat mir gezeigt: Es wachsen immer wieder Leute nach", sagte die Pepperoni-Mama. Das machte auch die aktuelle Inszenierung deutlich. Auf dem Einrad, im Seiltanz und in erster Linie an Trapez und Vertikalseil begeisterten auch viele junge Artisten. Und so mancher Nachwuchs-Clown wird das Publikum in der Aula bestimmt auch in den kommenden Jahren wieder mindestens genauso laut zum Lachen bringen.

(RP/rl)
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