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Lehrer-Gewerkschaft im Kreis Heinsberg Grundschullehrer fordern mehr Gehalt

Erkelenzer Land · Der Kreisverband der Erzieher und Lehrer wendet sich in einem offenen Brief an die Landtagsabgeordneten mit der Forderung, die Lohnunterschiede zwischen Lehrern zu beseitigen.

 Der Verband für Bildung und Erziehung (VBE) im Kreis Heinsberg kritisiert die ungleiche Besoldung von Lehrern je nach Schulform.

Der Verband für Bildung und Erziehung (VBE) im Kreis Heinsberg kritisiert die ungleiche Besoldung von Lehrern je nach Schulform.

Foto: dpa/Maurizio Gambarini

(cpas) Warum verdienen Lehrer an einer gymnasialen Oberstufe eigentlich mehr Geld als in einer Grundschule oder in der Sekundarstufe I? Darüber wird in Nordrhein-Westfalen schon lange trefflich gestritten und diskutiert. Rund 500 Euro brutto sind es, die zwischen den Besoldungsstufen A12 und A13 liegen. Nun hat sich der Verband für Bildung und Erziehung (VBE) im Kreis Heinsberg in einem offenen Brief an die drei Landtagsabgeordneten aus dem Kreis, Stefan Lenzen (FDP), Thomas Schnelle und Bernd Krückel (beide CDU), gewandt.

„Die Lehrkräfte in NRW leisten herausragende Arbeit. Nur dem enormen Engagement der Kolleginnen und Kollegen ist es zu verdanken, dass unser Schulsystem trotz des derzeitigen Lehrkräftemangels noch funktioniert“, heißt es in dem Schreiben. Diese Leistung müsse „endlich respektiert, anerkannt und gewürdigt werden“, stattdessen „wurde den Lehrkräften bei den letzten Tarifverhandlungen wieder einmal vor Augen geführt, dass ihre Leistung nicht gesehen und anerkannt wurde“. Trotz zahlreicher Versprechen und Ankündigungen im Vorfeld sei die Zusage zu neuen Verhandlungen bislang nicht eingehalten worden.

Bei den Kolleginnen und Kollegen an den Grundschulen und den Schulen der Sekundarstufe I herrsche im Kreis Heinsberg aufgrund dieser Tatsache Unmut. „Nicht nachvollziehbar“ sei zudem, dass zur Bekämpfung des Lehrkräftemangels nun auch Lehrkräfte vom Gymnasium an die Grundschule oder Sekundarstufe I beordert werden – und dort die gleiche Arbeit für eine höhere Bezahlung verrichten. „Sie arbeiten die neuen Kolleginnen und Kollegen mit hohem Zeitaufwand ein und begleiten sie intensiv in der Unterrichtsgestaltung. Das damit verbundene Ungleichgewicht im Besoldungsgefüge ist nicht hinnehmbar“, heißt es in dem Schreiben.

Die VBE fordert die Landtagsabgeordneten auf, sich für den Grundsatz „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ einzusetzen. Der ehemalige NRW-Ministerpräsident und damalige CDU-Fraktionsvorsitzende Armin Laschet habe dem VBE bereits 2013 mitgeteilt, dass die ungleiche Bezahlung „nicht hinnehmbar“ sei. Geändert habe sich seitdem in neun Jahren allerdings nichts. In einigen anderen Bundesländern werden Lehrer bereits gleich bezahlt. Hintergrund für die Ungleichheit ist das einst kürzere Studium für Grundschullehrer. Seit 2009 ist die Ausbildung für die Lehrer aller Schulformen in NRW allerdings gleich lang.

Im vergangenen Jahr waren nach Angaben des NRW-Schulministeriums 4000 Lehrstellen unbesetzt. Auch im Erkelenzer Land fiel schon vor der Corona-Pandemie viel Unterricht aus, im Erkelenzer Cusanus-Gymnasium etwa 5,5 Prozent und am Hückelhovener Gymnasium neun Prozent.

Schulministerin Yvonne Gebauer hatte in der vergangenen Woche vorgeschlagen, den Numerus Clausus für Lehramtsstudiengänge abzuschaffen, für diesen Vorstoß allerdings massive Kritik im Landtag geerntet. Auch der VBE Heinsberg sieht den Lehrkräftemangel vielmehr als „guten Grund“, das Gehalt auszugleichen.

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