Heinsberg Fulminanter Ritt mit Songs durch (bald) zehn Jahre "Wirtz"-Karriere

Heinsberg · Burgbergfestival: Der durch die TV-Show "Das Tauschkonzert" überregional bekanntgewordene Heinsberger Rockmusiker genoss den Auftritt "zu Hause".

 Daniel Wirtz beschwor beim Heimspiel den "Geist von Heinsberg".

Daniel Wirtz beschwor beim Heimspiel den "Geist von Heinsberg".

Foto: Laaser

Es war absehbar: Das Publikum auf dem Heinsberger Burgberg - knapp unter 1000 Besucher bevölkerten die Festwiese - bereitete beim Burgbergfestival seinem mittlerweile prominenten "Lokalmatador" Daniel Wirtz einen fulminanten Empfang. Klar, dass der durch die Teilnahme an der TV-Show "Sing meinen Sing - Das Tauschkonzert" kürzlich erst zu Echo-Ehren gelangte Rockmusiker mit Wahlheimat Frankfurt die "echte" Heimat besonders begrüßte. "Zu Hause ist auch schön", meinte er unter dem Jubel der Fans zur Begrüßung, um später immer mal wieder darauf anzuspielen und augenzwinkernd den "Geist von Heinsberg" zu beschwören.

Gut aufgelegt kündigte Wirtz am sonnigen Freitagabend an: "Hier wird jetzt Krach gemacht" und drehte gemeinsam mit seiner Band schon zum Start mächtig auf. Luftschlangen schossen aus mehreren Rohren zum Titelsong seines jüngsten, 2015 erschienenen Albums samt Tournee: "Auf die Plätze, fertig, los". Dann wechselten Stimmungskracher wie "Ich weiß es nicht" aus dem jüngsten Album mit älteren Stücken, zu deren Entstehung der Musiker hin und wieder etwas sagte. "Ne Weile her" etwa stellte er als ersten Song vor, "den ich vor bald zehn Jahren ins Universum geschickt habe". Immerhin: Zehn Jahre besteht die Marke "Wirtz" 2017 (nach etlichen Jahren mit der Band "sub7ven") - auch das sprach Wirtz an. Und zum "Ritt" durch dieses Jahrzehnt mit Songs ganz unterschiedlicher Gefühlslagen und Lautstärken aus mittlerweile vier "Wirtz"-Alben nahm der Sänger/Gitarrist seine Fans mit. Die feierten Wirtz lautstark und erwiesen sich als erstaunlich textsicher im Mitsingen auch bei Stücken, die alles Andere als Feierlaune verbreiten, die von Depressionen, Abstürzen, Abschieden, Schmerzen oder Einsamkeit in melancholisch bis düsteren, teils drastischen Texten erzählen ("Der Feind in meinem Kopf", "Meinen Namen", "Gebrannte Kinder" und andere), die sich bissig über Kritiker-Arroganz hermachen (L.M.A.A.) oder den Ausbruch des "wilden" Rockmusikers aus der ländlichen Idylle in "Kamikaze" thematisieren.

Seine Hymne "Frei" kündigte Wirtz mit einigen nachdenklich stimmenden Sätzen an und dem Appell, die Freiheit in Heinsberg und anderswo schätzen zu lernen, von der Menschen etwa im syrischen Bürgerkrieg nur träumen könnten.

Natürlich kam Daniel Wirtz nicht ohne Zugaben von der Bühne, darunter, quasi "unplugged", der Tauschsong "Tango" von Hartmut Engler, mit dem Wirtz bei der Vox-Show den PUR-Frontmann zu Tränen gerührt hatte, und dann "Mon Amour", der Hit aus dem ersten Wirtz-Album "11 Zeugen".

(RP)
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