Kreis Heinsberg Fastenzeit: Auto öfter stehenlassen

Kreis Heinsberg · Der Diözesanrat der Katholiken im Bistum Aachen startet erneut die Aktion Autofasten. Im besonderen Fokus sind Kinder und Jugendliche. Sie sollen angesichts des Klimawandels ein Gespür für den Umgang mit Energie bekommen.

Muss wirklich für jeden Einkauf um die Ecke das Auto gestartet werden? Darüber nachzudenken, regt das Bistum Aachen mit Nachbar-Bistümern wieder an. "Die Zeichen für den Kampf gegen den Klimawandel stehen zurzeit schlecht. Umso mehr kommt es auf jeden Einzelnen unter uns an", heißt es in dem Aufruf zum Autofasten. Diese Aktion startet der Aachener Diözesanrat der Katholiken auch 2017. Bürgerinnen und Bürger im Bistum Aachen sind aufgerufen, in der Fastenzeit das Auto öfter oder ganz stehenzulassen und sich anders fortzubewegen.

"Die Bewahrung der Schöpfung ist aus christlicher Verantwortung eine wichtige Sache", unterstrich Lutz Braunöhler. Der in Wegberg-Dalheim wohnende Vorsitzende des Diözesanrats der Katholiken vertritt die Ansicht, "dass angesichts der Klimaschutzziele noch nicht genügend umgesetzt ist". Zum Autofasten rufen nun wiederholt die katholische und evangelische Kirche gemeinsam auf. Es seien grenzübergreifend und ökumenisch Aktionen beispielsweise auch in Lüttich geplant. In Aachen beteiligen sich mehr als 1000 Grundschüler. Auch wird dort für Zehn- bis 14-Jährige eine Energieexkursion zu Orten angeboten, die durch gute Lösungen zukunftsweisende Antworten auf den Klimawandel geben. Auch in Mönchengladbach ist eine Schule mit am Start. In Heinsberg geht die sechste E-Rallye in Folge am Sonntag, 12. März, an den Start mit Elektroautos aller Klassen (www.hs-emobil.de).

Es geht nicht darum, das Auto 40 Tage lang nicht anzurühren. Braunöhler nannte als "Verzichtpotenzial" das Brötchenholen oder das zur Schule Bringen von Kindern mit dem Auto. Kinder würden bewusst früh in die Thematik eingebunden. In der Mönchengladbacher Grundschule erhalten sie Malblätter und Schablonen, sollen schildern, wie sie zur Schule gekommen sind. "Wahrscheinlich zu 98 Prozent mit Mamas Auto", mutmaßt Braunöhler. Er selbst ist motiviert, öffentliche Verkehrsmittel öfter zu nutzen: "Was ich nicht machen muss, mache ich auch nicht." Der Schienenverkehr im Kreis Heinsberg sei ausgeweitet auf der Strecke Dalheim-Mönchengladbach oder nach Heinsberg, das schaffe bessere Möglichkeiten. Schwieriger sei die Fahrt nach Aachen ohne Auto. Betriebe des Öffentlichen Personennahverkehrs seien angesprochen, über mehr Angebote nachzudenken, gerade im ländlichen Raum.

Ab sofort kann sich jeder anmelden und etwas gewinnen (www.autofasten.kibac.de). Zudem erhält er einen Mitmachflyer mit wertvollen Tipps rund ums Einsparen von CO2. Lutz Braunöhler liefert ein Argument, Autofasten zu versuchen: "Eines Tages könnten unsere Enkel und Urenkel fragen, warum die Alten nicht daran gedacht haben, dass man auf die Bremse treten muss."

(gala)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort