Energiekrise auch im Kreis Heinsberger Katholikenrat will Menschen in Not helfen

Kreis Heinsberg · Der Katholikenrat für die Region Heinsberg hat Ideen gesammelt, um die Folgen des Ukraine-Krieges auf Menschen mit wenig Einkommen abzufedern. Auch die neuen Kirchenstrukturen im Bistum Aachen waren Thema.

Menschen mit geringem Einkommen leiden unter der Energiekrise besonders stark. Ihnen will der Katholikenrat für die Region Heinsberg helfen.

Menschen mit geringem Einkommen leiden unter der Energiekrise besonders stark. Ihnen will der Katholikenrat für die Region Heinsberg helfen.

Foto: dpa/Ole Spata

Die sozialen Auswirkungen des Ukraine-Krieges auf gering verdienende Menschen sind nach Ansicht des Katholikenrates für die Region Heinsberg deutlich spürbar. „Wir müssen alle in unseren Gemeinden schauen, wo Beratungs- und Unterstützungsbedarf ist.“ Diesen Appell richtete der stellvertretende Vorsitzende Johannes Eschweiler an die Mitglieder des Katholikenrats, die sich zu einer Sitzung im Aloysius-Zentrum in Oberbruch getroffen hatten. Die Situation sei derzeit sehr angespannt, so Eschweiler, „gerade für jene Menschen, die wenig in der Tasche haben“.

Zu den Tafeln in der Region kommen dem Katholikenrat zufolge immer mehr Leute, die diese zuvor nicht in Anspruch genommen hätten. Zu befürchten sei, dass bei Bürgern, die ihren Strom nicht bezahlen können, dieser vom Versorger gesperrt werde, so Johannes Eschweiler. Wenn sich der Strom- und Gaspreis verdreifache, sei dies für immer mehr Menschen nicht mehr bezahlbar. Diese Befürchtungen teilten die Mitglieder und sammelten Ideen, wie Unterstützung aussehen kann. Genannt wurden Beratungen, um gemeinsam mit den Betroffenen zu schauen, wie viel Strom verbraucht wird und wo eingespart werden kann.

Ein weiterer Vorschlag: Die Gemeinde oder eine soziale Einrichtung kauft Waschmaschinen und stellt diese in einem allgemein zugänglichen Raum auf, um Menschen dort die Möglichkeit zum Waschen zu geben. Betont wurde zudem, dass jeder in seiner Nachbarschaft schauen sollte, wo Hilfe nötig ist. Denn „jeder kann etwas tun“, so der Tenor. Einig war sich der Katholikenrat darin, auf die Kommunen im Kreis zuzugehen, um mit ihnen darüber zu sprechen, was geplant wird, um den Menschen in Not das Leben zu erleichtern.

Kurz blickten die Mitglieder zurück auf die vergangene gemeinsame Sitzung des Katholikenrats und des Regionalen Pastoralrats, bei der man sich mit den Synodalkreisbeschlüssen auseinandersetzte. Diese beschreiben, wie die Kirche in Zukunft aufgestellt werden soll. Nach dem Eindruck des Katholikenrates stellt sich die derzeitige Situation als Schwebezustand dar. Zudem nahmen sie eine gewisse Ungeduld in Bezug auf die zukünftigen Strukturen wahr. Mit einem gemeinsamen Brief von Katholikenrat und Pastoralrat an den Bischof soll auf die Bedarfe in der ländlich geprägten Region Heinsberg aufmerksam gemacht und die Berücksichtigung der bestehenden Sozialräume und kommunalen Anbindungen eingefordert werden.

Der Vorsitzende Lutz Braunöhler wies darauf hin, dass erneut ein Regionalteam von Bischof Helmut Dieser für die Amtszeit von Januar 2023 bis Dezember 2027 beauftragt werden soll. Die Mitglieder des Katholikenrats können einen Priester für die Ernennung eines Regionalvikars bis zum 5. Oktober vorschlagen.

(RP)
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