Wegberg Endspurt im Mühlen-Treff

Wegberg · 16 Monate lang wurde gemauert, gehämmert und gesägt. Am 24. Mai ist es soweit: Die Ramachers Mühle öffnet ihre Türen. Der Historische Verein richtet in dem Mühlengebäude eine Bibliothek ein.

Noch stehen die Baufahrzeuge vor dem weiß-grauen Gebäude. Handwerker verlegen die letzten Holzbohlen auf der Terrasse. Am 24. Mai ist es soweit: Dann feiert die Stadt Wegberg die Eröffnung der Wegberger Mühle, besser bekannt als Ramachers Mühle. So heißt die Familie, von der die Stadt die Mühle im Jahr 2003 kaufte.

Die letzten Arbeiten laufen auf Hochtouren: Für die Handwerker beginnt nach 16 Monaten der Endspurt. Die Erwartungen sind hoch: Die Ramachers Mühle soll in der Stadt der Mühlen zum Wahrzeichen werden. "Außerdem sind bei einer Investition wie dieser immer viele Kritiker milde zu stimmen", sagt Rudolf Fabry, Technischer Beigeordneter der Stadt. Insgesamt wurde die Kostenschätzung von 2003, die sich laut Stadtverwaltung samt Kauf auf 1,25 Millionen Euro belief — 645 000 Euro wurden vom Land getragen —, laut Fabry "um ein Minimum" überschritten. Dies trotz baulicher Probleme durch die extrem kalten Wintermonate. Die Eröffnung war vor zwei Monaten geplant.

Die Veränderungen in der Mühle sind deutlich zu erkennen. So ist der ehemalige Lagerraum zu einem Multifunktionsraum ausgebaut worden. Von dort blickt man auf die Mühleneinrichtung und das Dach. Dabei verleiht das Zusammenspiel von moderner Geradlinigkeit und Jahrhunderte alter Handwerkskunst der Mühle einen besonderen Charme. Die gut erhaltene Mühleneinrichtung ist in den Raum integriert. Überall blitzen alte Holzbalken zwischen den frisch verputzten Wänden hervor. Besonderer Clou ist die Außenterrasse, an der die Schwalm vorbeifließt. "Der Multifunktionsraum soll nach der Eröffnung für kleine Konzerte und Lesungen genutzt werden", sagt Fabry. Auch der Volkshochschule und anderen Vereinen werde der Raum offen stehen. Um dies vernünftig umsetzen zu können, ist ein Stundenplan-System vorgesehen.

Über die Nutzung hat es im Vorfeld viele Spekulationen gegeben. Auch zwei Wochen vor der Eröffnung ist noch nicht alles in trockenen Tüchern. So gut wie sicher ist der Einzug des Historischen Vereins. Er bekommt in der ersten Etage einen Büroraum, den Dachboden und einen Rundgang für die vereinseigene Bibliothek zur Verfügung gestellt. Welche Vereine in die vier weiteren Büros einziehen werden, ist ungewiss. Der Verschönerungs- und Verkehrsverein (V.V.V.) gilt als ein möglicher Kandidat. Mehrere weitere Vereine lehnten bislang ab. Sie befürchten, dass sie zu wenig Platz in der Ramachers Mühle haben. Auch steht noch nicht fest, ob in die Mühle ein Bistro oder Café einziehen wird. "Wir sind derzeit in Verhandlungen. Notfalls würden wir den Raum auch als Touristeninformationszentrum nutzen", sagt Fabry.

(RP)
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