Schwerpunkt Gründerberater Stellt Viele Fragen Ein guter Vorsatz reicht nicht

Erkelenz · Arnd Thebrath rät allen Existenzgründern zu einer gewissenhaften und intensiven Vorbereitung. Er hilft ihnen als Berater, indem er sich Ideen anhört und die Konzeptionsphase mit Fragen und Hinweisen begleitet.

 Arnd Thebrath ist Gründerberater der Wirtschaftsförderung für den Kreis Heinsberg und zeigt geplanten Unternehmen den Weg auf.

Arnd Thebrath ist Gründerberater der Wirtschaftsförderung für den Kreis Heinsberg und zeigt geplanten Unternehmen den Weg auf.

Foto: Renate Resch

KREIS HEINSBERG Die Menschen reden lassen und ihnen zuhören, ist eine wichtige Aufgabe von Arnd Thebrath, wenn er junge Leute in seinem Büro im Startercenter der Wirtschaftsförderung für den Kreis Heinsberg (WFG) begrüßt. Um für seine Beratung einen Zugang zu den - meist jungen - Menschen zu bekommen, erfährt der Gründerberater aus ihren Erzählungen, welche innere Einstellung und welche Vorstellungen sie haben, um dann für das entsprechende Vorhaben die richtige Beratung zu geben.

In Grundlagenseminaren werden die potenziellen Existenzgründer vorbereitet. Ihnen werden Hilfestellungen gegeben, um ihre bevorstehende Gründung zunächst planerisch zu durchdenken. Dazu gehört erst einmal eine Beschäftigung mit dem Markt der Branche, die sie sich ausgesucht haben, und eine entsprechende Analyse. Im weiteren Schritt werden Kundenakquise, Planungsrechnungen mit möglichen Einnahmen sowie Rentabilitätsplanungen durchgesprochen, um planerisch ermitteln zu können, inwieweit die Gründung eine tragfähige Existenz darstellt. Wichtig ist, zunächst viele Informationen einzuholen, mit Menschen, die in der Branche bereits selbstständig sind, zu sprechen und sich auszutauschen, um nicht blindlings in die Selbstständigkeit zu laufen. Ein Erfahrungsaustausch mit Unternehmern, die bereits jahrelang in der Branche tätig sind, ist unerlässlich.

Als erste Hilfestellung, um sich über die Facetten der notwendigen Vorbereitungen klar zu werden, dient ein Fragenkatalog von etwa 100 Fragen, die sich jeder Neuling stellen sollte. Dafür gibt es bei Arnd Thebrath für jeden Teilnehmer ein Handbuch zur Erstellung eines Businessplanes. Die Antworten auf den Fragenkatalog geben dann ein Bild von einem möglichen Weg in die Selbstständigkeit. "Wichtig ist, diese Planung durchzuführen. Dafür muss ich viele, viele Erkundigungen einholen und mache mich dadurch bereit für eine Selbstständigkeit, weil ich dann den Markt, die Konkurrenten, die Kunden bereits kennengelernt habe und weiß, wie ich Akquise betreiben und Kunden ansprechen kann", sagt Thebrath, der langjährige Erfahrung in der Beratung von Existenzgründern hat. Der nächste Schritt ist dann das Erstellen eines eigenen Gründungskonzeptes. Es ist wichtig, um "Probleme und Entwicklungen rechtzeitig zu erkennen und denen gegensteuern zu können", heißt es im Gründerbuch. Arnd Thebrath sieht seine Aufgabe nicht nur im Aufzeigen von Risiken, sondern auch darin, die Menschen zu ermutigen: "Wenn Sie sich gut vorbereiten, haben sie die Chance, erfolgreich zu sein."

Im Gewerbegebiet Hückelhoven hat die WFG eine "behütete Brutstätte" für junge Unternehmen geschaffen, in der Neugründer unter gründerfreundlichen Bedingungen ihre Existenz wagen können. Mit günstigen Mieten und vorteilhaften Mietverträgen werden Start-ups gefördert, ihr Unternehmen aufzubauen, zu wachsen und Arbeitsplätze zu schaffen, um sich später im Kreisgebiet als gefestigte Unternehmen niederzulassen.

(rerü)
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