Großeinsatz bei Heinsberg Polizei erschießt entlaufene Rinder

Drei Rinder sind in Heinsberg-Karken entlaufen. Da sich die aggressiv wirkenden Tiere nicht fangen ließen, hat die Polizei zwei von ihnen erschossen.

Gefahr auf Straßen, Rad- und Fußwegen um Heinsberg-Karken: Drei Rinder sind am Samstag von einem Bauernhof ausgebüxt und wurden unter anderem auf der viel befahrenen Roermonder Straße gesichtet. Ein Tier war auch am Sonntag noch unterwegs. Bei der Polizei ging die Meldung am Samstag um 10.30 Uhr ein. Zunächst wurde der Bereich durch die Polizei gesichert und versucht, die Rinder ausfindig zu machen. Einige Straßen mussten gesperrt werden.

Um eine Übersicht von oben zu bekommen, wurde um 12.48 Uhr die Drehleiter des Löschzuges Stadtmitte angefordert. Mit Wärmebildkamera wurde nun versucht, die Tiere zu entdecken – ohne Erfolg. Schließlich wurden um 14.11 Uhr die Feuerwehr-Einheiten Karken und Kempen, ein Rettungswagen zur Eigensicherung der Einsatzkräfte sowie ein privater Fachberater Tierrettung und der Leiter des Veterinäramtes nachalarmiert. Im Einsatz waren etwa 20 Feuerwehrleute und vier Fahrzeuge.

„Jetzt bildeten die Einsatzkräfte eine Kette, um das Feld von der Roermonder Straße aus in Richtung Mühlenstraße zu durchschreiten“, berichtet die Feuerwehr Karken. Der Plan: die Tiere aus dem Feld zu treiben und sie auf einer großen freien Feldfläche an der Mühlenstraße einzufangen. „Leider haben es die Tiere immer wieder geschafft, die Lücken in den Ketten zu nutzen und zu entkommen, teilweise in ein seitlich gelegenes Maisfeld“, schildert ein Sprecher der Feuerwehr Karken die Lage.

Zur Unterstützung forderte die Polizei dann einen Hubschrauber an, der mit Wärmebildkamera die Position der Tiere orten sollte. Der Fachberater Tierrettung sowie ein Polizist standen an der Mühlenstraße bereit, um die Tiere im Falle einer Gefahr zu betäuben oder zu erschießen. Zudem wurde ein Maishäcksler organisiert, um breite Schneisen in das Feld zu schneiden. Ein Tier kam dabei zum Vorschein, allerdings ließ es sich trotz mehrfacher Versuche nicht einfangen und konnte immer wieder entkommen.

„Leider mussten zwei Rinder erschossen werden“, berichtete am Sonntag ein Sprecher der Polizei Heinsberg. „Sie verhielten sich aggressiv, liefen unkontrolliert umher und ließen sich weder betäuben noch einfangen. Da blieb keine andere Möglichkeit.“ Wegen einbrechender Dunkelheit wurde der Einsatz am Abend beendet.

Das entkommene Tier wurde am Sonntag noch einmal zwischen Karken und Kirchhoven gesehen. Die Feuerwehr Karken erklärte den Großeinsatz so: „Wer sich nun fragt, warum so ein großer Aufwand für drei Rinder betrieben wurde: Es bestand eine große Gefahr, dass die Tiere auf die stark befahrene Roermonder Straße laufen und hier in Fahrzeuge oder gar noch schlimmer auf dem Rad- und Fußweg Personen verletzen konnten. Wir erinnern hier an einen Unfall auf der A 46 vor einiger Zeit, wo drei Menschen schwer verletzt wurden, als eine Kuh auf der Fahrbahn umher irrte.“

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