Finanzlage im Kreis Heinsberg Die Pandemie kostet den Kreis 15 Millionen Euro

Kreis Heinsberg · Sowohl die Corona-Pandemie als auch steigende Energiekosten infolge des Ukraine-Krieges wirken sich auf die finanzielle Lage des Kreises Heinsberg aus.

 Bis zum Ende dieses Jahres dürften sich die coronabedingten Mehrbelastungen im Kreishaushalt auf rund 15 Millionen Euro für die Jahre 2020 bis 2022 summieren.

Bis zum Ende dieses Jahres dürften sich die coronabedingten Mehrbelastungen im Kreishaushalt auf rund 15 Millionen Euro für die Jahre 2020 bis 2022 summieren.

Foto: dpa/Martin Schutt

(stva) Kämmerer Daniel Goertz prognostizierte im Kreistag ein Defizit in Höhe von 5,7 Millionen Euro für das Haushaltsjahr 2021. Allerdings können sich bei den Jahresabschlussarbeiten noch deutliche Veränderungen ergeben. „Es ist Stand heute jedoch nicht davon auszugehen, dass das Ergebnis – wie im Vorjahr – bedeutend besser ausfällt als der Plan“, so Goertz.

Die coronabedingte Mehrbelastung für 2021 liegt bei 4,1 Millionen Euro. Einen Umstand hob der Kämmerer hervor: „Die Kosten für die frühzeitig erfolgte Beschaffung der Laien-Antigen-Schnelltests für Schulen im Frühjahr 2021 in Höhe von 1,2 Millionen Euro wurden bis heute nicht durch das Land erstattet.“ Die durch die Pandemie verursachten Kosten werden isoliert erfasst, das heißt den Haushalt im Ergebnis nicht belasten. Hierbei handelt es sich um eine gesetzliche Bilanzierungshilfe: Schulden können in die Zukunft verschoben und über einen Zeitraum von 50 Jahren abgetragen werden.

Im Haushaltsplan für 2022 sind insgesamt 1,8 Millionen Euro als Kompensation für coronabedingte Belastungen veranschlagt. „Sollte die derzeitige Lockerungsstrategie fortgesetzt werden und die Corona-Varianten weiterhin überwiegend milde Verläufe verursachen, so ist mit sinkenden Belastungen zu rechnen“, sagte Kämmerer Daniel Goertz. Bis zum Ende dieses Jahres würden sich die isolierten Mehrbelastungen durch Covid-19 voraussichtlich auf rund 15 Millionen Euro für die Jahre 2020 bis 2022 summieren.

Für belastbare Aussagen zur Entwicklung der finanziellen Lage im Kernhaushalt sei es allerdings noch zu früh, machte Goertz deutlich. Exemplarisch für nicht beeinflussbare Belastungen nannte er steigende Energiekosten für kreiseigene Liegenschaften, die steigenden Kosten für die Unterkünfte von SGB II-Leistungsempfängern und einen eventuell erhöhten Verlustausgleich im öffentlichen Personennahverkehr.

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