Wegberg Die Mühle soll wieder glänzen

Wegberg · Die Bauarbeiten in der Ramachers Mühle haben begonnen. Bis Anfang 2009 soll sich die Bauruine neben dem Wegberger Rathaus in ein Schmuckstück verwandeln. Für den gewerblichen Teil wird noch ein Pächter gesucht.

Von außen gibt es an der Ramachers Mühle noch nicht viel zu sehen. Doch der große Baukran vor dem historischen Gebäude ist ein unverkennbares Zeichen: Die Sanierung der alten Mühle ist in vollem Gange.

Wie das Gebäude in einem Jahr aussehen wird, wenn die Bauarbeiten abgeschlossen sind, ist auf dem großen Bauplakat schon zu sehen. Doch bis dahin gibt es noch viel zu tun. Bauarbeiter haben in den hinteren Teil der Mühle (alte Scheune) eine schwere Stahlkonstruktion eingebaut. Diese stabilisiert das Gebäude. Die provisorisch eingebauten Eichenbalken, welche die Bauruine zuletzt vor dem Einsturz bewahrten, haben ihre Aufgabe getan. Sie werden in den nächsten Tagen entfernt.

Blick in den Dachstuhl

„Wir haben Aufträge in Höhe von 560 000 Euro vergeben“, sagt Technischer Beigeordneter Rudolf Fabry. Dazu zählen Roh- und Stahlbauarbeiten, Abdichtungs- und Dacharbeiten sowie weitestgehend auch Fenster und Türen. Die gemauerten Stützen, die derzeit noch mitten im künftigen Veranstaltungsraum stehen, werden demnächst abgerissen, sie sind aus Sicht der Statik überflüssig geworden. „Die Stahlträger tragen nun die gesamte Last“, erklärt Küppers von der Stadtverwaltung. In der Mitte der Empore ist ein Luftraum geplant, der den Blick bis hoch in den Dachstuhl freigibt.

„Die Empore wird von unten mit Holz verkleidet“, sagt Hans-Josef Schreurs. Der Architekt des zuständigen Mönchengladbacher Büros Dr. Schrammen BDA GmbH weist darauf hin, dass die verwendeten Baumaterialen den historischen Charakter des Gebäudes unterstreichen sollen. „Wir setzen auf naturbelassenes Material“, erklärt Schreurs. Parkett wird als Bodenbelag dienen, viel helles Holz soll den Innenraum der Ramachers Mühle freundlich gestalten. Rund 490 Quadratmeter nutzbare Fläche entstehen in der Ramachers Mühle. 20 Prozent davon sollen gewerblich genutzt werden. Mit den Mieteinnahmen will die Stadt laufende Kosten wie Strom, Wasser und Grundsteuer abdecken. Wer den gewerblichen Teil übernimmt, ist nach Angaben Fabrys noch offen. Die Stadtverwaltung könne sich vorstellen, dass beispielsweise die West künftig in der Ramachers Mühle Energieberatung anbietet oder dass ein Bistro dort eingerichtet wird. Die Ramachers Mühle soll nach Angaben der Bürgermeisterin sowohl Vereinen als auch privaten Veranstaltern bei Bedarf zur Verfügung stellen. Fabry nennt die Leonhardskapelle in Erkelenz als mögliches Vorbild.

Die Bauarbeiten sollen Anfang des nächsten Jahres abgeschlossen sein. Pfingsten 2009 findet der Tag der Mühlen in Wegberg statt. Das wäre doch ein willkommener Anlass, die renovierte Ramachers Mühle der Öffentlichkeit zu präsentieren, meint Bürgermeisterin Hedwig Klein. „Bis dahin müssen wir in der Ramachers Mühle aber noch ein bisschen Staub fegen“, sagt Beigeordneter Rudolf Fabry.

(RP)
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