Ausbreitung des Coronavirus Kreis Heinsberg sucht medizinisches Personal für „Tag X“

Heinsberg · Der Kreis Heinsberg ist besonders stark vom Coronavirus betroffen. Falls sich die Krise weiter zuspitzen sollte, will der Kreis jetzt vorsorgen – und medizinisches Personal aus dem Ruhestand zurückholen.

 Der Kreis Heinsberg ist besonders stark vom Coronavirus betroffen.

Der Kreis Heinsberg ist besonders stark vom Coronavirus betroffen.

Foto: dpa/Jonas Güttler

Landrat Stephan Pusch (CDU) will mit seinem bei Facebook veröffentlichten Aufruf Menschen erreichen, die früher im medizinischen Bereich gearbeitet haben. Diese sollten als potenzielle Helfer im Fall einer Verschlimmerung der Corona-Krise eingespannt werden, sagte Pusch. Dazu gehörten zum Beispiel Krankenschwestern, die inzwischen in einem anderen Beruf arbeiteten.

Aber auch anderes medizinisches Personal, das nicht mehr im Dienst sei, solle seine Kontaktdaten hinterlassen. Die Aufstockung sei vor allem für die Kliniken im Kreis gedacht, sagte der Landrat. Angesichts der Ausbreitung des Coronavirus auch in anderen Städten und Kreisen in NRW sei es unwahrscheinlich, dass von dort Personal kommen könnte. Zudem rief Pusch die Bürger im Kreis dazu auf, soziale Kontakte so gut wie möglich zu vermeiden.

Mit der Maßnahme will der Kreis laut Pusch eine Situation wie in Italien vermeiden, wo viele Krankenhäuser überlastet sind und bis Montagnachmittag bereits mehr als 1800 Tote gemeldet wurden. Der Krisenstab bereite sich jetzt auf den „Fall der Fälle, auf den Tag X vor“, so Pusch, auch wenn man hoffe, dass es so weit nicht komme.

Im Kreis Heinsberg gab es dem NRW-Gesundheitsministerium zufolge am Montagnachmittag 690 bestätigte Infektionen. Sechs Menschen starben. Insgesamt wurden in NRW mehr als 2700 Infektionen gemeldet.

Der Landrat hält seit Bekanntwerden der ersten Fälle im Kreis die Bevölkerung Kostenpflichtiger Inhalt regelmäßig mit Videobotschaften auf dem Laufenden. Am Montag dankte der Aachener Bischof Helmut Dieser Pusch in einem offenen Brief für dessen entschlossenes Krisenmanagement.

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(kess/dpa)
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