Neuartiges Coronavirus Kita-Kinder aus Gangelt werden jetzt erst getestet

Gangelt · Nach den mindestens fünf bestätigten Coronavirus-Fällen in NRW suchen die Behörden nun nach möglichen weiteren Infizierten, darunter 300 Teilnehmer einer Karnevalsveranstaltung. Die Testergebnisse von 65 Kindergartenkindern werden in den nächsten Tagen erwartet.

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Kreis Heinsberg am Tag nach dem Corona-Fall

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Foto: dpa/Jonas Güttler

In Gangelt im Kreis Heinsberg sind die rund 300 Besucher einer Karnevalsveranstaltung aufgerufen, sich bei den Behörden zu melden. Alle Besucher und ihre Familien müssten für 14 Tage in häusliche Quarantäne gehen, teilte das NRW-Gesundheitsministerium in der Nacht zum Donnerstag mit. Die Kappensitzung in Langbroich-Harzelt fand am 15. Februar statt. In Mönchengladbach läuft am Krankenhaus Maria Hilf die Suche nach Menschen, die Kontakt zu einem mit dem Coronavirus infizierten Arzt hatten.

In den kommenden Tagen erwarten die Behörden zahlreiche weitere Testergebnisse von Kontaktpersonen, die sich möglicherweise bei einem Ehepaar angesteckt haben könnten. Das Paar wird derzeit in der Uniklinik Düsseldorf behandelt. Zu den Kontaktpersonen zählen etwa die Kinder des Paares, die rund 65 Kinder einer Kita und Dutzende Teilnehmer der Karnevalsveranstaltung. Der 47-Jährige Mann des Paares ist ein in der Region bekannter Makler, seine Frau Erzieherin in einer Kindertageseinrichtung, beide hatten Kontakt zu zahlreichen Menschen. Je nach Ergebnis dieser Tests würden die Behörden entscheiden, ob für weitere Personenkreise häusliche Quarantäne angeordnet wird.

Zunächst hatte es vonseiten des NRW-Gesundheitsministeriums und vom Kreis Heinsberg geheißen, die Kinder aus der Kita, in der die Frau arbeitet, seien bereits alle getestet worden. Dem ist aber nicht so. „Wir haben ein Kind, das Fieber hatte, auf das Virus getestet. Der Befund war negativ. Die anderen Kinder haben keine Symptome. Sie wurden noch nicht getestet. Das erfolgt aber heute im Laufe des Tages“, sagte Ulrich Hollwitz, Sprecher der Kreisverwaltung.

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Alle bislang bekannten Infizierten hatten nach Erkenntnissen der Behörden Kontakt mit dem Ehepaar aus Gangelt. Es sei nun entscheidend, alle Kontaktpersonen der Infizierten ausfindig zu machen, sagte ein Sprecher des NRW-Gesundheitsministeriums am Donnerstagmorgen.

"Wir haben eine neue Qualität. Bis jetzt konnten wir in Deutschland immer direkte Verbindungen nach China, zum Ausbruchsgeschehen in Wuhan herstellen", sagte Gesundheitsminister Jens Spahn am Mittwoch. "In NRW ist das jetzt nicht der Fall, es könnte Hunderte Kontaktpersonen geben . Es war ja Karneval und es gab entsprechende Teilnahme an Veranstaltungen. Das ergibt eine neue Qualität. Das macht es sehr sehr schwer, jeden Kontakt herauszufinden und zu isolieren. Das ist ein großes Stück Arbeit, dass nicht unbedingt gelingen muss."

(dtm/dpa)
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