Corona im Kreis Heinsberg Inzidenz im Kreis knapp unter 1000?

Kreis Heinsberg · Die Kreisverwaltung Heinsberg hat noch immer mit Rückstau in der Datenverarbeitung zu kämpfen. Das verzerrt natürlich den Inzidenzwert.

 Nur PCR-Tests zählen in die Statistik. Auch daher ist von einer deutlich höheren Inzidenz auszugehen.

Nur PCR-Tests zählen in die Statistik. Auch daher ist von einer deutlich höheren Inzidenz auszugehen.

Foto: dpa/Sven Hoppe

Die Sieben-Tage-Inzidenz im Kreis Heinsberg ist in den vergangenen Tagen durchaus schwankend. Vor einer Woche lag sie bei etwa 350, über das Wochenende bei etwa 520, am Dienstag wird sie mit 443,7 angegeben. In der Kreisverwaltung ist man aber davon überzeugt, dass dieser Wert keinesfalls die Realität wiedergebe. Grund dafür ist, wie bereits vor einigen Wochen, ein Meldungsrückstau. „Aufgrund der Vielzahl der Fälle liegen weiterhin mehrere Tausend noch nicht bearbeitete Meldungen vor“, sagt Kreissprecher Michael Heckers. Die tatsächliche Inzidenz dürfte deutlich höher sein. Gesundheitsamtsleiterin Heidrun Schößler verweist darauf, dass der Kreis Heinsberg zumeist ähnliche Werte hatte wie die Nachbarkreise Düren und Euskirchen und geht davon aus, dass die Sieben-Tage-Inzidenz im Kreis Heinsberg derzeit bei knapp unter 1000 liegt.

Bislang sei es nicht gelungen, die große Welle vom Jahresbeginn (Omikron) abzuarbeiten. In Spitzenzeiten waren es mal 10.000 „Altfälle“ die noch abgearbeitet werden mussten, im Mai 2022 hatten die Mitarbeiter des Heinsberger Gesundheitsamtes diese Zahl auf 3000 Fälle heruntergearbeitet. Seitdem aber nehmen die täglichen Meldungen wieder stark zu. Ob und wann die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes die Altfälle komplett abarbeiten können, sei derzeit nicht abzusehen. Das liegt auch daran, dass das Personal des Gesundheitsamtes auch die eigentlichen Aufgaben wie unter anderem Gutachten, Schuluntersuchungen und Flüchtlingsbetreuung (Erstuntersuchung und Impfung) umsetzen muss.

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat die Sieben-Tage-Inzidenz für Nordrhein-Westfalen am Dienstagmorgen mit 745,9 angegeben – ein Wert, der deutlich über dem des Kreises Heinsberg liegt. Bundesweit lag die Sieben-Tage-Inzidenz laut RKI am Dienstag bei 687,7. Allerdings liefere die Inzidenz kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl von Fällen aus, die nicht vom RKI erfasst wurden – vor allem, weil bei weitem nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Und nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Und dann ist da ja noch das Problem mit dem Rückstau der Altfälle. Dieses Problem dürfte der Kreis Heinsberg nicht exklusiv haben.

(mwi)
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