Altweiber in Wassenberg "Bürgermeisterin der Herzen" kapituliert
Wassenberg · Am Ende musste auch Bürgermeister Manfred Winkens einsehen: Gegen die geballte Narrenschar vor allem von der KG Kongo und den Effelder Kaffeemänn gab es einfach keine Chance. Dabei war er doch sogar in geblümte Frauenklamotten mit roter Stola geschlüpft und trug hübsche lange blonde Zöpfe, um die Jecken zu bezirzen. Fast kleinlaut bat er schließlich seinen Adjutanten Ingo Ramakers, den Koffer mit der "Geheimakte Effelder Waldsee" zu öffnen. Darin befanden sich zahlreiche Schlüssel, die großzügig an die Narren verteilt wurden, "aber macht nichts durcheinander", bat Winkens noch.
Narren erobern den Kreis - Die Rathausstürme im Kreis Heinsberg und Erkelenz
Der "Kapitulation" auf dem historischen Roßtorplatz vorausgegangen war eine kleine politische Generalabrechnung. Vonseiten der Karnevalsgesellschaft Kongo konfrontierten Präsident Bernd-Lorenz Jaegers und Kurt Schmitz die "Bürgermeisterin" unter anderem mit den Problemen rund um den Effelder Waldsee, wo kürzlich "die Camper mit ihren Lieben wurden vertrieben". Auch Bundesstraße 221 neu, die Bergfried-Sanierung oder die Umgestaltung des Freibades hielten sie Winkens vor. Der hielt dagegen und versprach, überall kleine Paradiese zu schaffen, dummerweise meist für sich selbst, was ihm nicht gerade Zustimmung von den Jecken bescherte.
Dann ergriff auch Tom III., der britische Prinz der Effelder Kaffeemänn, das Wort und forderte Winkens auf, mit Königin Beatrix in den Ruhestand zu treten. Gleichzeitig sollte im Rathaus Prinzessin Steffi die Kämmerei übernehmen und "besiegeln mit 'nem Kuss das Ende von Darius". Auch "First Lady" Winkens' letzter plumper Versuch: "Ich lasse Euch nur ins Rathaus, wenn Prinz Charles König und der 1. FC Köln Deutscher Meister werden" wurde kurzerhand mit Schlachtgesang "Du hast die Haare schön" gekontert.
Nun war jeder weitere Widerstand zwecklos. Gemeinsam wurden die zahlreichen "Karneval-Rathaus-Zimmerschlüssel" an das Wassenberger Prinzenpaar Georg und Barbara sowie Tom und Steffi aus Effeld sowie die zahlreichen weiteren Narren verteilt. Diese Übernahme wurde anschließend — wiederum friedlich vereint — im Zelt am Roßtor gefeiert.
