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Wegberg/Kreis Bauskandal: Behörden sehen keinen Handlungsbedarf

Wegberg/Kreis · Beim Straßenbau wurde Material eingesetzt, das mit Schwermetallen belastet ist. Eine Gefährdung soll davon aber nicht ausgehen.

Im Zusammenhang mit dem Einbau von schwermetallbelastetem Untergrundmaterial im Straßenbau schließen sowohl der Kreis Heinsberg als auch die Stadt Wegberg eine Gesundheitsgefährdung der Anwohner aus. Grundlage für die entsprechenden Stellungnahmen sind vorliegende umweltrechtliche Gutachten.

Unter einem Grundstück in Mönchengladbach-Gatzweiler an der Stadtgrenze zu Wegberg hatte ein Gutachten kürzlich eine erhöhte Bleikonzentration nachgewiesen. Anwohner, die von Blei und Arsen in ihren Körpern krank geworden sind (die RP berichtete), vermuten nun einen Zusammenhang mit belastetem Untergrundmaterial. Dieses Material wurde auch im Kreis Heinsberg beim Straßenbau eingesetzt. Unter anderem in Hückelhoven (Parkhofstraße) und Heinsberg (Parkplatz der Kreisverwaltung). Auch im Stadtgebiet von Wegberg — zum Beispiel im Merbecker Busch und an der Bücher Straße in Arsbeck — war das Bauunternehmen tätig, das in Verdacht steht, es könnte womöglich Recyclingmaterial mit zu hohen Schwermetallanteilen in öffentlichen Straßenflächen verwendet haben. Bei der Staatsanwaltschaft Mönchengladbach läuft ein Ermittlungsverfahren.

Die Wegberger Stadtverwaltung hat die entsprechenden Flächen 2012 untersuchen lassen. In drei Straßenbereichen waren dabei erhöhte Schadstoffwerte festgestellt worden. Die betroffenen Flächen sind asphaltiert, so dass Menschen mit dem Material nicht direkt in Kontakt kommen können. "Laut einem Umweltgutachten geht keine Gefahr für die Umwelt aus, solange das Material nicht aufgebrochen wird", teilt die Stadt mit. Die Verwaltung sei in der Angelegenheit mit den übergeordneten Behörden im ständigen Austausch.

Auch die Kreisverwaltung Heinsberg gab Entwarnung. Der Kreis untersuchte das Bettungsmaterial bei drei kreiseigenen Liegenschaften. Auch dabei wurden zwar Schwermetallbelastungen festgestellt. Allerdings seien alle bekannten Stellen mit einer Oberflächenbefestigung wie Pflaster, Beton oder Asphalt versehen, so dass ein Kontakt zwischen dem belasteten Material und dem Menschen nicht gegeben sei. Deshalb könne unter den derzeitigen Bedingungen (Oberflächenbefestigung) eine Gesundheitsgefährdung ausgeschlossen werden. Auch ein sofortiger Sanierungsbedarf sei nicht gegeben. Allerdings: sobald die Flächen aufgebrochen werden und es zu Bodenbewegungen kommt, muss das Material unter entsprechenden arbeitsschutzrechtlichen Vorschriften entfernt werden. So sei bei einer kreiseigenen Liegenschaft während einer geplanten Straßenbaumaßnahme das belastete Material entfernt und entsorgt worden. Bei einer zweiten Liegenschaft seien Grundwassermessstellen eingerichtet worden, die in regelmäßigen Abständen durch ein Labor überprüft werden. "Dabei hat es bisher keine Auffälligkeiten gegeben, die ein sofortiges Handeln erforderlich machen", teilte der Kreis Heinsberg gestern mit.

(RP)
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