Hückelhoven Aufzug fährt wohl noch lange nicht

Hückelhoven · „Rein in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln – ich habe in meinem beruflichen Leben noch nie einen solchen Meinungswandel erlebt, wie ihn die Deutsche Bahn vollzieht.“ So kommentierte Baudezernent Helmut Holländer die „unendliche Geschichte“ des Umbaus am Baaler Bahnhof im Bauausschuss.

Bereits 1992 habe der Rat die Planung einer Parkplatzanlage und eines Aufzuges zur besseren Erreichbarkeit des rund sieben Meter hoch gelegenen Bahnsteigs gestellt. 1995 seien die dazu nötigen Zuschüsse geflossen, und in den Jahren 1997 und 1998 sei der Parkplatz gebaut worden. Allerdings ist der Aufzug bisher ein Wunsch geblieben.

Probleme von Anfang an

„Wegen der geplanten Maßnahme zum Bau des Personenaufzugs und der Veränderung der Treppenanlagen ergaben sich von Anfang an Probleme bei der Vertragsgestaltung mit der DB AG“, hieß es dazu in der Verwaltungsvorlage. So wechselte bei der Bahn die Meinung darüber, wer die Pläne in die Tat umsetzen soll. Mal sollte es die Stadt Hückelhoven sein, dann wieder die Bahn selbst, derzeit ist wieder die Stadt an der Reihe. Die sei auch dazu bereit, hieß es weiter. Nun gebe es allerdings Probleme bei den Folgekosten des Aufzugeinbaus. Entgegen früherer Aussagen stehe die Bahn nun auf dem Standpunkt, dass die Stadt die Folgekosten (Wartung, TÜV-Gebühren, Beseitigung von Vandalismus-Schäden) in voller Höhe tragen soll. Nach Berechnungen der Bahn belaufen sich diese Kosten auf 18 750 Euro im Jahr.

Das erscheint der Verwaltung zu großzügig kalkuliert. Sie habe sich deshalb mit einer Aufzugfirma in Verbindung gesetzt und die Kosten neu berechnet. Herausgekommen ist die Summe von 3000 bis maximal 5000 Euro – einschließlich einer Versicherung gegen Vandalismus-Schäden. Diese Summe könne man neben den Herstellungskosten noch übernehmen, wenn der Ausschuss einverstanden sei.

Frühester Beginn 2008

Der entschied sich einstimmig für diese Lösung, so dass die Verwaltung die Verhandlungen mit der Bahn fortsetzen kann. Frühester Baubeginn wäre 2008. Aber: „Ob es gelingt, nun einen Vertrag abzuschließen, kann ich nicht zusichern“, sagte Holländer mit Blick auf die bisherigen Erfahrungen mit der Bahn.

(RP)
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