Agentur für Arbeit Aachen-Düren zieht Bilanz Arbeitslosigkeit im Kreis Heinsberg sinkt

Erkelenzer Land · Der Kreis Heinsberg verzeichnet im Agenturbezirk Aachen-Düren den größten Rückgang der Arbeitslosigkeit. Ein Grund für die positive Entwicklung sei die Kurzarbeit, sagt Arbeitsagenturchef Ulrich Käser.

 Trotz anhaltender Corona-Krise sind die Arbeitslosenzahlen im Kreis Heinsberg deutlich gesunken.

Trotz anhaltender Corona-Krise sind die Arbeitslosenzahlen im Kreis Heinsberg deutlich gesunken.

Foto: dpa/Jan Woitas

Wie hat sich die Arbeitslosigkeit im Jahr 2021 entwickelt? Wie viele Arbeitsstellen wurden von den Arbeitgebern aus der Region gemeldet? Diese Fragen hat die Agentur für Arbeit Aachen-Düren, die auch für den Kreis Heinsberg zuständig ist, in der virtuellen Jahrespressekonferenz beantwortet.

Ulrich Käser, der Leiter der Agentur für Arbeit Aachen-Düren, betont, dass der Arbeitsmarkt stark von der pandemischen Lage abhänge – aber auch, dass sich die Arbeitslosenzahlen im Agenturbezirk Aachen-Düren wieder dem Niveau vor der Corona-Pandemie annähere. So seien im Dezember 2021 gut 37.000 Menschen arbeitslos gemeldet gewesen, ein Jahr zuvor waren es noch knapp 42.000. Im Jahr 2019, also vor der Corona-Pandemie, waren es knapp 35.500 Menschen. Erfreulich sei, dass vor allem die Zahl der Arbeitslosen unter 25 Jahren stark zurückgegangen ist. Im Vergleich zum Vorjahr beträgt der Rückgang 417 Personen, was 10,4 Prozent ausmacht. Hingegen deutlich gestiegen ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen. Mehr als 18.000 Personen zählen dazu, das sind gut 3000 mehr als im Vorjahr.

Der Kreis Heinsberg verzeichnet im Agenturbezirk Aachen-Düren den größten Rückgang der Arbeitslosigkeit. Während der gesamte Agenturbezirk in etwa den Schnitt des Landes NRW trifft (-2 Prozent), beträgt der Rückgang im Kreis Heinsberg -5,2 Prozent. „Da ragt der Kreis Heinsberg heraus“, betont Ulrich Käser.

Ein Grund für die positive Entwicklung im Agenturbezirk ist laut Käser die Kurzarbeit. Das habe den Markt stark entlastet. 166 Millionen Euro Kurzarbeitergeld seien geflossen, fügt er an, in NRW waren es insgesamt etwa vier Milliarden Euro. Beim Thema Kurzarbeit sei generell aber ein klarer Rückgang zu verzeichnen. Im Februar 2021 haben in der Spitze rund 28.500 Menschen kurzgearbeitet, im April 2020 waren es hingegen 46.600. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung habe zudem fast das Vorkrisenniveau erreicht. Käser blickte zudem auf die großen Herausforderungen auf den Arbeitsmarkt, die über die Pandemie hinausgehen. Neben dem Abbau der Langzeitarbeitslosigkeit zähle dazu vor allem die Weiterbildung und Qualifizierung von Beschäftigten und Arbeitslosen.

Auch Christian Trox, Leiter des Jobcenters des Kreises Heinsberg, nahm an der Konferenz teil und ordnete die Zahlen für die Region ein. Der Kreis Heinsberg sei von der Corona-Pandemie als Erstes getroffen worden und war so auch als Erstes mit den Auswirkungen konfrontiert, betont er. Daher sei er sehr froh über die positive Entwicklung, die in diesem Umfang so nicht abzusehen gewesen sei. Der Leiter des Jobcenters sieht erhöhten Handlungsbedarf bei der Unterstützung von Alleinerziehenden, die von der Pandemie in einem besonderen Maße getroffen seien. So soll besonders im Bereich der Mobilität und Kinderbetreuung angesetzt werden.

Zur Beratungsoffensive soll nun auch eine Videoberatung gehören, die den Betroffenen Wege abnimmt und Probleme erleichtern könnte. Beim Thema Digitalisierung soll vor allem auf eine Gleichberechtigung geachtet werden.

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