Apotheker im Kreis Heinsberg warnen Vorsicht bei Medikamenten und Sommerhitze

Kreis Heinsberg · Wenn der Sommer Rekordtemperaturen erreicht, ist Vorsicht geboten – besonders bei den Menschen, die auf Medikamente angewiesen sind.

25.06.2019, Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf: Eine Temperaturanzeige an einer Apotheke zeigt 38,3 Grad Celsius. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

25.06.2019, Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf: Eine Temperaturanzeige an einer Apotheke zeigt 38,3 Grad Celsius. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Manche Arzneimittel vertragen keine Hitze oder können bei hohen Temperaturen anders oder gar nicht wirken. Die Apotheken im Kreis Heinsberg beraten daher aktiv und persönlich zum richtigen Umgang mit Medikamenten in den kommenden heißen Tagen. „Arzneimittel und Wärme sind häufig keine gute Kombination. Manche Arzneiform ist da besonders empfindlich“, erklärt Jörg Haßiepen, Pressesprecher der Apotheker im Kreis Heinsberg.

Zu den besonders hitzeempfindlichen Medikamenten zählen die Zäpfchen. „Bei Sommerhitze über 37 Grad können sich Zäpfchen verflüssigen. Selbst wenn sie danach wieder erkalten, wirken sie unter Umständen nicht mehr richtig“, warnt Apotheker Haßiepen. Auch Cremes und Salben sollten besser nicht warm werden. Tabletten oder Kapseln hingegen seien weniger anfällig für Wärme.

Nicht nur die Lagerung verändert die Wirkung mancher Medikamente. Hitze kann auch die Wirkung der Arznei im Körper beeinflussen. So zum Beispiel bei Blutdruckmedikamenten. „Bei hohen Temperaturen sinkt oft der Blutdruck. Wer blutdrucksenkende Mittel einnimmt, verstärkt diesen Effekt. Hier reicht bei großer Hitze eventuell eine geringere Dosierung, um eine ausreichende Blutdrucksenkung zu erreichen“, erläutert Apotheker Haßiepen. Eine Änderung der Therapie sollte aber stets mit dem behandelnden Arzt abgestimmt werden. Auch Insulin kann durch die verstärkte Durchblutung der Haut bei Wärme schneller wirken.

Auch vor der Sonne warnen die Apotheker. Einige Medikamente können starke Hautreaktionen bei Sonnenbestrahlung auslösen, beispielsweise Blutdrucksenker, verschiedene Schmerzmittel oder Antibiotika. Das Risiko für Sonnenbrand und andere Hautschäden kann sehr stark steigen. Die Reaktionen können sofort oder erst nach einigen Tagen einsetzen. Patienten sollten deshalb auf einen wirksamen Sonnenschutz achten und nach Möglichkeit den Aufenthalt in der prallen Sonne meiden.

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