Erkelenzer Land Apotheken-Notdienst neu aufgestellt

Erkelenzer Land · Im Apotheken-Bezirk Nordrhein sind die Stadtgrenzen gefallen. Ab sofort müssen sich die Menschen neu orientieren, erklärt der neue Apothekersprecher Jörg Hassiepen. Für Apotheker wird die Notdienst-Aufteilung gerechter.

 Es gibt eine Neuregelung beim Apotheken-Notdienst. Erkelenzer müssen unter Umständen nach Rheindahlen, Arsbecker vielleicht nach Niederkrüchten. Es gibt dazu nicht nur Informationen bei den Apotheken selbst. Den Apotheken-Notdienstfinder 22833 kann man bundesweit jederzeit per Anruf, SMS oder Smartphone-App erreichen.

Es gibt eine Neuregelung beim Apotheken-Notdienst. Erkelenzer müssen unter Umständen nach Rheindahlen, Arsbecker vielleicht nach Niederkrüchten. Es gibt dazu nicht nur Informationen bei den Apotheken selbst. Den Apotheken-Notdienstfinder 22833 kann man bundesweit jederzeit per Anruf, SMS oder Smartphone-App erreichen.

Foto: KN/obs (Archiv)

Ein Patient aus Arsbeck ist bislang möglicherweise zu einer Notdienst-Apotheke nach Erkelenz geschickt worden — ab sofort wird ihm unter Umständen eine in Niederkrüchten empfohlen. Zum neuen Jahr ist an die Stelle der bisherigen Notdienst-Bezirke ein System getreten, das den gesamten Bereich der Apothekerkammer Nordrhein — von Emmerich bis Bonn, von Aachen bis ins Bergische Land — umfasst. "Der Patient verliert dadurch keinen Service, für die Apotheken wird aber die Notdienst-Verteilung gerechter", erklärt Jörg Hassiepen, der die Enten-Apotheke in Wegberg leitet und seit Januar Apothekersprecher im Kreisgebiet ist.

Dr. Alexander Holz ist Vertrauensapotheker aus Mönchengladbach und hat das neue System mit ausgearbeitet. Bisher war es so, dass die Notdienste stadt- und gemeindeintern verteilt wurden. "Jeder hat sein eigenes Süppchen gekocht. Das hat zu einem Ungleichgewicht geführt", erklärt Holz. In großen Städten wie Mönchengladbach wechselten drei Apotheken den Notdienst. Damit stand jeder Apotheker etwa alle 23 Tage in der Pflicht. In kleineren Städten mussten die Apotheker den Dienst teilweise alle sechs Tage verrichten. Das entspreche einem Ungleichgewicht von 15 zu 60 Notdiensten im Jahr. Deshalb wurden die Grenzen jetzt aufgehoben.

Strenge Entfernungs- und Bevölkerungsparameter wurden in ein kompliziertes System eingespeist. "Es wurde darauf geachtet, dass kein Kunde weiter als bisher fahren muss", betont Jörg Hassiepen, "das Einzige, das sich für den Kunden ändert, ist möglicherweise die Richtung, in die er fahren muss. Ein Erkelenzer ist aber genauso schnell in Rheindahlen wie in Hückelhoven." Er habe in der Nacht zu gestern den ersten Notdienst nach neuem System gehabt: "Es hat keine Beschwerden gegeben."

Auf drei weitere Änderungen weist der Apothekersprecher ebenfalls hin: Zum Ersten wurden in der gesamten Apothekerkammer Nordrhein die Notdienstzeiten auf 9 bis 9 Uhr vereinheitlicht. Früher konnten sie von Stadt zu Stadt variieren. Zweitens entfallen die verlängerten Tagesdienste. Eine Apotheke kann jetzt entweder während der regulären Öffnungszeiten angesteuert werden oder wenn sie den ganztägigen Notdienst macht. Drittens bieten die Apotheker telefonisch, im Internet oder für Mobiltelefone unterschiedliche Auskunftsmöglichkeiten an. Für die wirbt Jörg Hassiepen: "Dort bekommt der Kunde, von seinem Standort aus berechnet, die zwei nächsten Notdienst-Apotheken genannt." Auch können im Internet Wochenpläne mit den Notdienst-Apotheken in der Region heruntergeladen werden: "Das ist zum Beispiel für Arztpraxen oder Taxi-Unternehmen interessant."

Für die Apotheker spricht der in Wegberg ansässige Apothekersprecher von einer Erleichterung. "Bisher hatten wir ein komplexes Rechensystem, nach dem die Notdienste verteilt wurden, jetzt werden sie gerechter verteilt" — er sollte es wissen, organisierte er doch bisher per Hand die Notdienstpläne für das Erkelenzer Land.

(RP)
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