Heinsberg 75. Bundesfest mit 15.000 Schützen

Heinsberg · Heinsberg begrüßte zum Bundesschützenfest wahrscheinlich noch mehr als die erwarteten 15.000 Teilnehmer und 15.000 Zuschauer beim Höhepunkt, dem Festzug durch die Kreisstadt. Die Organisatoren ziehen eine positive Bilanz.

 Bundesschützenmeister Emil Vogt mit dem neuen Bundesschützenkönig Hermann-Josef Degen und dessen Begleiterin Dorothea Lesslich, Dr. Emanuel Prinz zu Salm Salm, Hochmeister vom Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften, sowie Hubert Mohr, Diözesanbundesmeister aus Trier, beim Empfang am Samstagabend in Heinsberg.

Bundesschützenmeister Emil Vogt mit dem neuen Bundesschützenkönig Hermann-Josef Degen und dessen Begleiterin Dorothea Lesslich, Dr. Emanuel Prinz zu Salm Salm, Hochmeister vom Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften, sowie Hubert Mohr, Diözesanbundesmeister aus Trier, beim Empfang am Samstagabend in Heinsberg.

Foto: Klapproth

Den Auftakt des Bundesfestes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaft in Heinsberg am Freitagabend hatten sich die Organisatoren sicherlich anders vorgestellt. Aber es war nicht daran zu denken, den Großen Zapfenstreich nach dem ökumenischen Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Gangolfus unter freiem Himmel abzuhalten. Er fiel im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser. Die Verantwortlichen machten aus der Not eine Tugend und blieben zum Zapfenstreich im Selfkantdom.

"Da kann es nur besser werden", war ein vielgehörte Spruch, auf den auch Siegfried Jansen vertraute. Beim Präsidenten der Vereinigten Schützenbruderschaften Heinsberg liefen alle organisatorischen Fäden zusammen. Er war gewissermaßen der Hausherr dieses 75. Bundesfestes, das just mit seinem Geburtstag zusammenfiel. Jansen blieb zuversichtlich. "Ich gehe davon aus, dass wir am Sonntag beim großen Festzug rund 15.000 Schützen und rund 15.000 Zuschauer haben werden", sagte er am Rande eines Empfangs, zu dem Heinsbergs Bürgermeister Wolfgang Dieder am Samstagabend die Schützenfamilie und Ehrengäste eingeladen hatte. Er sollte recht behalten, wie in einer ersten Bilanz nach dem Pontifikalamt mit Aachens Bischof Helmut Dieser und dem dreistündigen Festzug am Sonntagnachmittag, den allein 80 Musikgruppen mitgestaltet haben, zu erkennen war. "Hervorragend, alles ist hervorragend gelaufen", stellte Jansen erfreut fest. "Die Stadt war voll. Alle Straßen waren sehr gut besucht. Es gab viel Beifall. Wir hatten ein tolles Publikum."

 Xantens Schützenkönig Wilfried Welbers und Königin Anne-Marie gehörten am Sonntagvormittag mitsamt ihrem Throngefolge dem großen Festzug durch die Innenstadt von Heinsberg an, in dem bei ausgelassener Stimmung rund 15.000 Schützen mitzogen.

Xantens Schützenkönig Wilfried Welbers und Königin Anne-Marie gehörten am Sonntagvormittag mitsamt ihrem Throngefolge dem großen Festzug durch die Innenstadt von Heinsberg an, in dem bei ausgelassener Stimmung rund 15.000 Schützen mitzogen.

Foto: Ruth Klapproth

Viele der Schützenbrüder und Schützenschwestern aus den sieben Diözesen des Bundes waren schon am Freitag und Samstag nach Heinsberg gekommen. Die Vertreter der 1300 Bruderschaften mit rund 400.000 Mitglieder erlebten am Samstag den ersten Höhepunkt ihres Bundesfestes, als auf der Schießsportanlage in Tüschenbroich der nächste Bundeskönig ermittelt wurde. 124 Bewerber hatten sich gemeldet, darunter 17 Frauen. Schlussendlich zielte Hermann-Josef Degen aus der Diözese Trier am besten. Er tritt die Nachfolge von Bundeskönig Nikolas Rosenstock aus der Diözese Aachen an, dem beim Empfang eine besondere Ehre zuteilwurde. Gemeinsam mit anderen Honoratioren durfte er sich in das Goldene Buch der Stadt Heinsberg eintragen. Zuvor hatte Bürgermeister Dieder die Gelegenheit genutzt, den Gästen die westlichste Kreisstadt Deutschland vorzustellen. Er bedankte sich beim Bund für das Vertrauen, dieses große Fest in Heinsberg durchzuführen, und er dankte Jansen, der mit seinen Schützenfreunden aus Heinsberg den Hauptanteil der Organisation und Planung getragen hatte. Kurz erinnerte der Bürgermeister daran, wie es zu diesem Bundesfest gekommen war: Nach der erfolgreichen Durchführung des Bundesköniginnentags 2001 hatte sich die Stadt 2012 um die Ausrichtung eines Bundesfestes beworben und den Zuschlag für dieses Jahr bekommen.

"Sie haben diese fünf Jahre vom Zuschlag bis zur Ausrichtung hervorragend genutzt", lobte der Hochmeister des Bundes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften, Dr. Emanuel Prinz zu Salm Salm, die Verantwortlichen aus der Stadt und der Vereinigten Schützenbruderschaften. Viel Zeit, Energie und Geld seien investiert worden, das wüssten die Schützen sehr zu schätzen. "Wir sind dankbar für eine Stadt wie Heinsberg, die bereit ist, ein derartig großes Fest auf die Beine zu stellen." Hier werde die Schützentradition hochgehalten und würden die Werte gelebt, die für die Schützenfamilie selbstverständlich seien: Glaube, Sitte, Heimat.

Zur großen Schützenfamilie gehört auch Heinzgerd Dewies aus Erkelenz. Der ehemalige Bundesmeister und jetzige Ehrenbundesmeister wurde beim Empfang mit herzlichem Beifall begrüßt und war ein begehrter Gesprächspartner. Tags drauf wollte auch er dabei sein, als sich der große Festzug durch Heinsberg schlängelte.

(kule)
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