49-Euro-Ticket im Kreis Heinsberg Die Attraktivität bemisst sich nicht allein am Preis

Meinung | Kreis Heinsberg · Ein günstiges ÖPNV-Ticket ist zwar schön, aber die Taktung der Fahrpläne und die Streckenverbindungen sind mindestens genauso wichtig – gerade im ländlichen Raum.

 Die Mobilitätswende in Richtung Bus und Bahn ist eine große Herausforderung.

Die Mobilitätswende in Richtung Bus und Bahn ist eine große Herausforderung.

Foto: WestVerkehr GmbH/WestVerkehr GmbH/Juergen Laaser

Der ÖPNV muss attraktiver werden, damit mehr Pendler vom Auto auf den Bus oder den Zug wechseln. Darin besteht wohl Einigkeit, gebietet es der Klimawandel doch, schnell zu handeln. Stichwort CO2. Ob das 49-Euro-Ticket an den Erfolg des Neun-Euro-Tickets anknüpfen kann, bleibt abzuwarten. Es ist jedoch klar, dass sich die Attraktivität eines Mobilitätsangebots nicht allein am Preis bemisst. Was nützt mir ein günstiges Ticket für den Nahverkehr im ländlichen Raum, wenn die Taktung der Fahrpläne oder die Streckenverbindungen nicht meinen persönlichen Mobilitätsbedürfnissen entsprechen? Ist es für Berufspendler mit einer starren Route überhaupt relevant, sich bundesweit bewegen zu können?

Noch einmal zurück zum Preis: Sicherlich sind 49-Euro für viele Menschen erschwinglich. Im Gegensatz zum Neun-Euro-Ticket ist die finanzielle Hürde aber ungleich höher, etwa für Arbeitslose, Asylbewerber oder Rentner mit schmalem Budget. Für diese Gruppe gibt es zwar das Mobil-Ticket der Westverkehr für 25 Euro, nur geht dessen Gültigkeit nicht über den Kreis Heinsberg hinaus. Wenn Mobilität ein Grundbedürfnis ist, sollte man die Schwächsten der Gesellschaft nicht ausschließen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort