Klima Streik in Krefeld „Viele junge Leute kennen ihren CO2-Fußabdruck“

Krefeld · Zum Tag des globalen Klimastreiks am Freitag sprachen wir mit Björna Althoff von „Fridays for Future“ über die Glaubwürdigkeit junger Leute, selbst etwas zum Klimaschutz beizutragen.

 Björna Althoff (29) ist Mitorganisatorin von „Fridays for Future“ Krefeld. Sie ist Ärztin und Mutter von zwei Kindern. In ihrer Hand hält sie ein Handy-Aufladegerät, das mit Solarzellen betrieben wird. Es kostet etwa 40 Euro.

Björna Althoff (29) ist Mitorganisatorin von „Fridays for Future“ Krefeld. Sie ist Ärztin und Mutter von zwei Kindern. In ihrer Hand hält sie ein Handy-Aufladegerät, das mit Solarzellen betrieben wird. Es kostet etwa 40 Euro.

Foto: Jens Voss

Heute ist globaler Tag des Klima-Streiks. Auf der ganzen Welt gehen Millionen  Menschen für den Klimaschutz auf die Straße – auch in Krefeld. Wir sprachen mit Björna Althoff, Mitorganisatorin von der „Fridays for Future“-Ortsgruppe Krefeld,  über die kommunalen Klimaschutz-Forderungen der Bewegung.

 Björna Althoff (29) ist Mitorganisatorin von „Fridays for Future“ Krefeld. Sie ist Ärztin und Mutter von zwei Kindern. In ihrer Hand hält sie ein Handy-Aufladegerät, das mit Solarzellen betrieben wird. Es kostet etwa 40 Euro.

Björna Althoff (29) ist Mitorganisatorin von „Fridays for Future“ Krefeld. Sie ist Ärztin und Mutter von zwei Kindern. In ihrer Hand hält sie ein Handy-Aufladegerät, das mit Solarzellen betrieben wird. Es kostet etwa 40 Euro.

Foto: grafik

Zunächst eine Frage zur Resolution zum Klimanotstand, die der Hauptausschuss, wie berichtet, nicht verabschiedet, sondern an den Umweltausschuss weiterverwiesen hat. Warum war Ihnen das so wichtig, obwohl die Stadt bereits ein Klimaschutzkonzept erarbeitet?

Althoff Zum einen ist das Ausrufen des Klimanotstandes wichtig für die Sensibilisierung der Bürger. Die Stadt zeigt darin, wie ernst sie die Dringlichkeit des Klimaschutzes einstuft. Zum anderen würde sie sich jetzt schon verpflichten, bei allen städtischen Entscheidungen den Klimaschutz zu berücksichtigen. Das Klimaschutzkonzept soll erst im November vorliegen, wenn der Haushalt für 2020 bereits verabschiedet ist. Das ist verlorene Zeit; wir wären dankbar für jede Tonne CO2 aus Krefeld, die nicht in die Atmosphäre emittiert wird.

Es gibt Zweifel daran, dass die  jungen Leute bereit sind, wirklich bei sich mit dem Klimaschutz anzufangen. Man kann schon mal hören: Die sollen erst mal auf ihre Handys verzichten. Was erwidern Sie?

Althoff Viele junge Leute kennen ihren CO2-Fußabdruck sehr gut. Anhand der Berechnungen über ihren persönlichen CO2-Verbrauch haben viele diesen Abdruck drastisch reduziert. Nachhaltigkeit ist ein unglaublich wichtiges Thema in den Gruppen. Dort werden auch viele konkrete Tipps verbreitet, etwa mit eigens dafür produzierten Podcasts. Wir bauen unsere Internetseite auch mit einem Server auf, der mit erneuerbarer Energie betrieben wird. Ich mag zudem den Begriff des Verzichts nicht. Er suggeriert nur Verlust. Ich spreche, auch als Medizinerin, lieber vom CoBenefit. Heißt: Es geht um persönliche Vorteile, die man durch eine Umstellung erlangt.

Wie reduziert man seinen CO2-Fußabdruck drastisch?

Althoff Am Anfang steht die Berechnung, wo man in seinem Leben wie viel CO2 verbraucht. So kann man bei der Ernährung durch einige Umstellungen viel erreichen: weniger Fleisch, mehr Leitungswasser trinken. Bei der Mobilität ist viel zu holen, wenn man mehr mit dem Rad, dem ÖPNV oder in Fahrgemeinschaften unterwegs ist. Viele konkrete Tipps sind im Internet unter www.nachhaltiger-warenkorb.de zusammengestellt.

Wie kann eine Kommune ihren CO2-Ausstoß mindern?

Althoff Wichtig ist der Umstieg auf erneuerbare Energie, die Nutzung von Fernwärme aus nicht-fossilen Kraftwerken und die Verkehrswende durch Stärkung des so genannten Umweltverbundes, also den Verbund aus Fußgängern, Radfahrern und ÖPNV. In Kantinen kann das Angebot nachhaltiger ausfallen, indem weniger Fleisch und mehr regionale Produkte angeboten werden. Wir haben unsere Vorschläge  in einem Papier zusammengefasst, das man auf der Internet-Seite der Stadt einsehen kann. Man findet es im Internet mit den Suchworten ‚Krefeld Klimaschützer Besuch beim Oberbürgermeister’. Wir bevorzugen als Suchmaschine Ecosia.  Die Betreibergesellschaft spendet 80 Prozent ihrer Einnahmeüberschusses für Naturschutzorganisationen und hat bislang 50 Millionen Bäume gepflanzt.

Wie zuversichtlich sind Sie, dass eine echte Klimawende gelingt und die gefürchtete Aufheizung um mehr als 1,5 Grad Celsius verhindert werden kann?

Althoff Die Wissenschaft war bislang in ihren Klimaberechnungen eher pessimistisch. Ich hoffe, dass sie die weltweite „Fridays for Future“-Bewegung nicht mit einkalkuliert hat und wir die Kurve noch kriegen.

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