Krefeld Zukunft des Burgfests ist nicht gesichert

Krefeld · Die zu sanierende Brücke zum Burggelände müsste verbreitert oder ein zweiter Fluchtweg angelegt werden, damit der Hülser Sportverein die zur Finanzierung des Fests nötige Anzahl von 2400 Gästen erreichen kann. Bezahlen will der Verein aber nicht.

 Die Brücke vom Hof der Grundschule auf das Hülser Burggelände soll bis zum Herbst für 40.000 Euro saniert werden.

Die Brücke vom Hof der Grundschule auf das Hülser Burggelände soll bis zum Herbst für 40.000 Euro saniert werden.

Foto: T. L.

Das 42. Hülser Burgfest des Hülser Sportvereins (HSV) wird in diesem Jahr definitiv nicht stattfinden - auch nicht zu einem späteren Zeitpunkt im Jahr. Grund für die Absage dieses Jahres ist bekanntlich der marode Zustand Brücke vom Hof der Grundschule auf das Burggelände. Die Brücke soll zwar in diesem Jahr noch für 40.000 Euro saniert werden, doch kann das laut Auskunft des zuständigen städtischen Fachbereichs in der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung kaum vor Oktober erledigt sein. Eventuell muss in Zukunft sogar ganz auf das beliebte Hülser Burgfest verzichtet werden.

Der 2. Vorsitzende des HSV, Thomas Hansen, machte nämlich auf ein weiteres grundsätzliches Probleme aufmerksam: Der Sportverein sei für die Finanzierung des Festes auf 2400 Gäste angewiesen. "Bisher haben wir rund 1400 Gäste; dabei zahlen wir drauf", erklärte er den Bezirksvertretern. Für die notwendige Menge an Gästen müsste entweder die zu sanierende Brücke verbreitert oder ein zweiter Fluchtweg mit einem Übergang über den Graben eingerichtet werden. Dafür, so hat der Verein laut Hansen beschlossen, werde der HSV aber nicht zahlen.

Der Pächter der Burganlage, der Hülser Heimatverein, würde sich einer Verbreiterung der Brücke nicht verschließen. Laut dessen Vorsitzendem, Gottfried Andree, könnte sie um 80 Zentimeter verbreitert werden. "Ich weiß aber nicht, ob das für 2400 Festgäste reicht." Auch Hansen konnte nicht sagen, um wie viel breiter die Brücke für die angestrebte Gästezahl werden müsste.

Wie Matthias Pasch für die Verwaltung erklärte, wird die neue Brücke - weitestgehend aus Holz - auf die vorhandene Betonstahl-Konstruktion gebaut. Das zu beauftragende Ingenieurbüro müsse sagen, was die Tragfähigkeit dieser Konstruktion an zusätzlicher Breite zulasse. Wenn die Planung abgeschlossen ist, soll sie den Bezirksvertretern im Sommer als Zwischenbericht vorgelegt werden.

Für die CDU-Fraktion appellierte Timo Kühn an den Verwaltungsvertreter, die Hinweise des HSV mitzunehmen und zu beachten. Bezirksvorsteher Hans Butzen (SPD) wies mit Adresse an den Hülser Sportverein darauf hin, dass die Burg nicht nur vom HSV genutzt werde. "Ich würde mich aber freuen zu erfahren, was der HSV denn mitmachen würde." Wenn das im Rahmen der 40.000 Euro möglich sei, solle die Brücke verbreitert werden, sagte Butzen, der mit der Fertigstellung bis spätestens zum Winter rechnet.

Matthias Pasch war auch zum Thema Hülser Freibad gefragt, das bekanntlich für 90.000 Euro aus der Sportpauschale des Landes saniert werden soll. Er teilte der Bezirksvertretung mit, dass das Bad in zwei Schritten instand gesetzt wird: Für die kommende Saison werden für insgesamt 35.000 Euro die scharfen Kanten im Nichtschwimmerbereich, die Plattierung am Beckenrand, Holzarbeiten an den Umkleiden und die Beschattung durch neue Bäume angegangen. Der Austausch der Bodenkiesschicht im Becken (55.000 Euro) ist für die Saison 2018 vorgesehen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort