Tragödie in Silvesternacht Tote Affen aus dem Krefelder Zoo können nicht beerdigt werden

Krefeld · Die 30 Affen, die bei dem Brand im Krefelder Zoo an Neujahr gestorben sind, wurden an ein Tierlabor übermittelt. Beerdigt werden können die Tiere nach der Obduktion nicht mehr. Stattdessen werden sie anders entsorgt.

Brand im Zoo Krefeld: Gorillas, Schimpansen, Flughund - diese Tiere sind verendet
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Diese Tiere starben beim Brand im Krefelder Zoo

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Foto: Vera Gorissen

Die durch den Brand im Krefelder Zoo umgekommenen Menschenaffen können nicht beerdigt werden. Da es sich bei ihnen nicht um Haustiere, sondern um Wildtiere handele, sei eine Beerdigung nicht erlaubt, sagte Zoosprecherin Petra Schwinn am Donnerstag. Die Tiere seien dem Veterinäruntersuchungsamt übergeben worden. Bei dem Brand sind 30 Affen, davon acht Menschenaffen, ums Leben gekommen.

Den Eingang der Tiere bestätigt das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Rhein-Ruhr-Wupper (CVUA-RRW) auf Nachfrage unserer Redaktion. Auftraggeber für eine Obduktion der Affen sei der Zoo. „Nachdem die Tiere von uns pathologisch untersucht wurden, werden sie dem Gesetz entsprechend unschädlich beseitigt“, sagt Martha Stappen, Sprecherin des Labors. Konkret bedeutet das, dass die Körper der Affen nach der Obduktion nicht wieder an den Zoo herausgegeben werden können, um sie beispielsweise auf einem Tierfriedhof zu bestatten. Für die Beseitigung von toten Zootieren gelten in Deutschland strenge Regeln. Im Fall der verstorbenen Affen aus dem Krefelder Zoo wird diese Aufgabe eine Tierkörperbeseitigungsanstalt übernehmen.

Zoo Krefeld: Trauerfeier nach Brand im Affenhaus - Fotos
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Trauerfeier nach Brand im Krefelder Zoo

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Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Zoointern wird es eine Trauerfeier geben, so Petra Schwinn. Einige von den Tierpflegern sind traumatisiert. „Sie haben die toten Affen nach dem Brand noch identifiziert“, sagte die Sprecherin des Tierparks am Donnerstag. Die Anteilnahme aus der Bevölkerung sei „sehr, sehr groß“. Bei einer Trauerfeier am Zoo Kostenpflichtiger Inhalt bekundeten am Donnerstagabend mehrere Hundert Krefelder ihr Beileid.

Das Affenhaus war in der Silvesternacht abgebrannt. Die Polizei geht davon aus, dass das Feuer durch eine Himmelslaterne verursacht wurde. Seit Freitagmorgen ist der Zoo wieder für Besucher geöffnet. Das abgebrannte Affenhaus ist weiträumig abgesperrt, da die Zooverwaltung einem möglichen Katastrophentourismus vorbeugen möchte. Viele Besucher äußerten dafür Verständnis.

(siev/dpa)
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