Krefeld Zoo: 62 Fledermäuse flattern nach Karlsruhe

Krefeld · Der Zoo Krefeld räumt seine Außenstelle für Blumenfledermäuse im Hausenhof und bringt die Tiere in einem neuen Quartier unter. Geschicklichkeit und Ausdauer bewiesen die Tierpflegerinnen Rabea Hartmann und Felicitas Schankat sowie die Diplom-Biologin Cornelia Bernhardt vom Krefelder Zoo bei ihrer großen Fangaktion im Hausenhof.

"Die Fangaktion war aus mehreren Gründen notwendig", erklärte Zoo-Sprecherin Petra Schwinn auf Anfrage unserer Redaktion. Es sei einfach unpraktisch und umständlich, am Hausenhof eine zweite Kolonie mit den Tieren zu unterhalten. Das binde unnötigerweise Personal und auch Kosten. "Wir haben deshalb die frühere Mäuseaufzuchtstation als Quartier umgebaut, in dem wir die Tiere halten und züchten, die nicht im Regenwaldhaus beheimatet sind", sagte sie.

Eine Kiste mit 62 Tieren (32 Männchen und 30 Weibchen) wurde in einem klimatisierten Fahrzeug ins Badische geschickt. Die nur wenige Zentimeter großen Fledermäuse bekommen im Zoo Karlsruhe eine neues Domizil. Die restlichen 70 Tiere blieben in Krefeld. Die ganz jungen, deren Geschlecht selbst durch den geübten Blick der Biologin noch nicht zu bestimmen war, wurden ins Regenwaldhaus gebracht. Die anderen 50 bis 55 zogen in die frühere Mäuseaufzuchtstation. Blumenfledermäuse oder auch Blütenfledermäuse genannt sind generell kleine Fledermäuse, sie erreichen Kopfrumpflängen von fünf bis neun Zentimetern und ein Gewicht von fünf bis 30 Gramm. Ihr Fell ist meist braun gefärbt, manche Arten sind auch gräulich oder schwarz. Zu den auffälligsten Merkmalen zählt die stark verlängerte Schnauze, an deren Spitze ein kleines Nasenblatt sitzt. Die Zunge ist sehr lang und mit bürstenähnlichen Papillen besetzt. Die Backenzähne sind oft verlängert, dafür fehlen bei einigen Arten die unteren Schneidezähne. Die Regenwaldbewohner stammen aus Südamerika und ernähren sich von Nektar. Unterschlupf finden sie in Baumhöhlen oder auch unter großen Blättern.

Bei großer Hitze gilt, viel trinken. Das trifft auch auf die wendigen Flieger zu. Bis zu zwölf Liter Nektar nehmen die Tiere im Regenwaldhaus täglich zu sich. "Richtige kleine Schluckspechte", charakterisiert Petra Schwinn den Appetit der Blumenfledermäuse.

Der Zoo hat bei Youtube ein gut zweiminütiges Video von der Aktion unter der Adresse ins Netz gestellt.

(RP)
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