Krefeld Zehntausende feierten auf der Friedrich-Ebert-Straße

Krefeld · Mehrere 10.000 Krefelder haben am Sonntag auf der Friedrich-Ebert-Straße gefeiert. Unter dem Motto "Summer Street" gehörte die Straße zwölf Stunden lang den Bürgern. Der Autoverkehr wurde umgeleitet.

Summer Street: Erlebnis auf 2,5 Kilometern
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Summer Street: Erlebnis auf 2,5 Kilometern

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"Die Resonanz ist riesig. Wir sind sehr zufrieden. Über 60 Bürgergruppen haben ihre Ideen selbst auf die Straße gebracht", freute sich Friedhelm Kutz vom Stadtmarketings. Auch Architekt Christian Kraus, der die Idee zur Summer Street hatte, hielt die Veranstaltung für "absolut gelungen". Daher soll es in den nächsten drei Jahren eine solche Aktion geben.

Die "Summer Street" hat sich als ein Straßenfest der besonderen Art präsentiert: Auf mehr als 2,5 Kilometer Straße entstand ein Erlebnisraum. Jogger, Radfahrer, Inlineskater und Kinder auf Bobbycars rollten durch die autofreie Straße, auf der kein motorisiertes Gefährt geduldet war.

Es wurde getrödelt, gegrillt und geklönt. Jugendliche übten sich im Tischfußball, spielten Karten oder zeichneten Kreide-Kunstwerke auf den Asphalt. Auf einem Klavier am Straßenrand spielte ein kleiner Junge eine wunderbar melancholische Melodie. Eine Ecke weiter erfreuten Straßenmusiker mit Rock‘n‘Roll die Menschen. "Es ist wunderbar, Ich hätte gerne noch mehr davon", sagte Klaus Röttges, der schon morgens an der Rheinischen Kaffeetafel Platz genommen hatte.

Den ganzen Tag herrschte eine besondere Ruhe, obwohl tausende Menschen auf der Straße redeten, lachten und sangen — kein Brummen, kein aufheulender Motor, keine quiteschenden Reifen waren zu hören. "Es war herrlich, aufzuwachen und kein Auto zu hören. Jetzt sieht man erst, was das für eine schöne Allee ist", sagte Kirsten Ullrich, die mit ihrer Mutter Renate eine Woche lang für die Gäste vor ihrem Haus gebacken hat: Schwarz- und Rosinenbrot, Himbeerkuchen und mehr.

"Gute Nachbarschaft"

Die Atmosphäre war von Geselligkeit geprägt. Menschen schlenderten die Allee entlang; Bekannte riefen sich freudige Grüße entgegen. "Es ist schön, sich mit den Nachbarn zu unterhalten und etwas gemeinsam zu erleben", freute sich Mark Borgwardt, der wenigstens einen Toaster und gelbe Blumen fürs spontane Frühstück vor dem Haus organisieren konnte. Auch Carla Kaiser, Vorsitzende der Bürgergemeinschaft Bismarckviertel war begeistert: "Uns gefällt diese Nachbarschaftlichkeit unheimlich gut. Wir werden so ein Frühstück bald spontan an der Bismarckstraße wiederholen."

Wie lang die Strecke war, davon merkte man kaum etwas. Überall konnten die Besucher Pause machen, sich mitten auf die Fahrbahn in bequeme Liegestühle setzen und das Treiben beobachten. Wem die Füße zu sehr schmerzten, der gönnte sich am Ende eine Massage oder vergaß jeglichen Schmerz beim feurigen Tango-Training.

(RP)
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