Krefeld Zahl der Wohnungseinbrüche gestiegen

Krefeld · Gewalt- und Diebstahldelikte sind in Krefeld im vergangenen Jahr zurückgegangen. 81 Prozent der Täter bei Raub auf offener Straße waren unter 21 Jahre alt. Die Zahl der Wohnungseinbrüche nahm deutlich zu. Weitere Daten der Kriminalitätsstatistik stellte die Polizei auf ihrer Pressekonferenz am Mittwoch dar.

Die Krefelder Polizei hat 2009 mehr als die Hälfte aller knapp 23.000 Straftaten aufgeklärt. Dazu gehörte auch die Sicherstellung von rekordverdächtigen 60 Kilo Marihuana, die im wesentlichen aus dem Anbau auf illegalen Plantagen stammten. Dabei ist die Anzahl der Rauschgiftdelikte im Vergleich zum Vorjahr um 113 auf 703 zurückgegangen.

Am Mittwoch präsentierten Polizeipräsident Rainer Furth und die Leiterin der Direktion Kriminalität, Anette Cruel, die Kriminalitätsentwicklung des vergangenen Jahres in Krefeld. "Mit unserer Aufklärungsquote von 56 Prozent liegen wir deutlich über dem Landesdurchschnitt von knapp 51 Prozent”, freute sich Furth.

Besonderen Fokus will die Polizei weiterhin auf Jugendliche lenken: 13 Prozent aller Täter waren zwischen 14 und 18 Jahre und elf Prozent zwischen 18 und 21 Jahre alt. Beim Raub auf offener Straße lag deren Anteil bei 81 Prozent. "Wir müssen uns darum kümmern, dass sich Jugendliche nicht als kriminell erkennen und sich damit identifizieren. Erfolgreiche Jugendliche werden tendenziell nicht kriminell. Deshalb ist es unsere gesellschaftliche Aufgabe, Jugendliche erfolgreich zu machen. Sie sehnen sich nach Anerkennung: und wenn sie die nicht zuhause oder in der Schule erfahren, suchen sie sie bei Gruppen, die ihre eigenen Regeln haben.”

Durch die Arbeit vom Jugendsachbearbeiter bis zum Bezirksbeamten auch in Kooperation mit verschiedenen Institutionen, konnte die Zahl der jugendlichen Mehrfachtäter (mehr als fünf Straftaten pro Jahr) von 78 auf 50 zurückgeführt werden. Zufrieden zeigt sich die Polizei darüber, dass die Gewaltkriminalität ­ sie macht knapp vier Prozent der Gesamtkriminalität aus ­ 2009 um zehn Prozent auf 778 Fälle zurückging. Die Aufklärungsquote liegt hier bei 73 Prozent.

Allerdings ist die Zahl von Vergewaltigungen und sexueller Nötigung um sieben auf 30 Fälle anstiegen (Aufklärungsquote: 97 Prozent). Erfolgreicher wäre die Polizei gern bei den Wohnungseinbrüchen. Deren Zahl stieg um 128 auf 689, davon 256 Versuche.

Die Aufklärungsquote ging dabei von 15 auf 12 Prozent zurück. "Grundsätzlich leben wir mit einer objektiven und einer gefühlten Sicherheitslage, wobei eher die Senioren subjektiv beunruhigt sind”, sagte der Polizeipräsident. Dazu belegen die Zahlen, dass keine fünf Prozent der Opfer von Straftaten Personen über 60 Jahre sind. "Wir können mitteilen: Je schlimmer die Verbrechen, umso eher klären wir sie auf.” So seien alle sechs Fälle von versuchtem Mord und Totschlag sowie eine fahrlässige Tötung aufgeklärt worden.

(RP)
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