Corona-Pandemie in Krefeld Zahl der Todesopfer steigt weiter

Krefeld · Die Zahl der Verstorbenen, die mit dem Coronavirus infiziert waren, steigt erneut. Es seien zwei weitere Tote hinzugekommen, berichtete Stadtdirektorin Beate Zielke am Freitag im Rathaus. Im Haus Raphael sind mittlerweile neun Todesfälle bekannt, stadtweit sind es 16.

 In der Senioreneinrichtung Haus Raphael sind mittlerweile neun Todesfälle von Bewohnern zu beklagen, die mit dem Corona-Virus infiziert waren.

In der Senioreneinrichtung Haus Raphael sind mittlerweile neun Todesfälle von Bewohnern zu beklagen, die mit dem Corona-Virus infiziert waren.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Bundesweit beträgt die Sterberate unter den an Covid-19 erkrankten Patienten 3,6 Prozent. In Krefeld liegt die Quote höher. Sie beträgt in der Seidenstadt 4,08 Prozent, und sie ist in den vergangenen Tagen gestiegen. Am Freitag informierten Stadtdirektorin Beate Zielke und Dirk Hagenräke vom Gesundheitsamt über zwei neue Fälle. Inzwischen hat sich die Zahl der mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 infizierten Verstorbenen von 14 auf 16 erhöht.

Eine Person sei rund 80 Jahre alt gewesen und vor Ostern mit einer Vorerkrankung ins Krankenhaus gekommen. Er wurde positiv auf das Virus getestet und sei am Donnerstag gestorben. Am selben Tag habe auch eine Person Mitte 70 aus dem Haus Raphael für immer die Augen geschlossen. Es ist der neunte Todesfall in der Senioreneinrichtung.

Die brutale Ironie dabei sei, dass beide Krefelder in der Statistik schon als genesen galten. „Darin taucht jeder auf, dessen positiver Test älter als 14 Tage ist“, erklärte Hagenräke. Bei den beiden aktuellen Todesfällen sei es so gewesen, dass der Tod erst drei bis vier Wochen nach dem positiven Test eingetreten sei. Die Zahl der rechnerisch genesenen Krefelder sank deshalb im Vergleich zum Vortag um zwei von 308 auf 306. Insgesamt sind 441 positive Corona-Testergebnisse bekannt. Demnach sind 119 aktuell noch an Covid-19 erkrankt.

In selbst gewählter oder angeordneter Quarantäne befinden sich zurzeit 1439 Krefelder. Darunter Bewohner des Hauses im Park in Uerdingen (wir berichteten). Dort würden bei allen Bewohnern und allen Mitarbeitern zur weiteren Kontrolle Abstriche gemacht, informierte Hagenräke. Im stationären Aufenthalt in Krankenhäusern sind aktuell 25 Krefelder, drei auf der Intensivstation und zwei davon künstlich beatmet.

Die Kontrollen im Einzelhandel zu Abstandsregeln und Hygienevorschriften hätten keine Verstöße ergeben. Bislang habe der Kommunale Ordnungsdienst (KOD) 258 Ladenlokale überprüft. „Wir denken darüber nach, ob es überhaupt sinnvoll ist, die Kontrollen fortzusetzen“, sagte Oberbürgermeister Frank Meyer in Anbetracht beschränkter Personalkapazität beim KOD. Ab Montag kommt ein neues Betätigungsfeld hinzu. Die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nase-Schutzes in öffentlichen Verkehrsmitteln und in Geschäften, aber auch in Einrichtungen des Gesundheitswesens. Dazu zählt zum Beispiel das Wartezimmer des Hausarztes.

 Evangelische Altenhilfe, Altenheim Haus im Park, Uerdingen Zeppelinstrasse

Evangelische Altenhilfe, Altenheim Haus im Park, Uerdingen Zeppelinstrasse

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Empfohlen wird das Tragen der Mund-Nase-Maske auch im öffentlichen Raum, und zwar immer dort, wo der Mindestabstand von 1,5 Metern nicht einzuhalten ist. Auf Wochenmärkten ist das Aufsetzen der Masken sogar Pflicht und der Verstoß gegen die Vorschrift eine Ordnungswidrigkeit, die mit einem Bußgeld geahndet wird. Zuerst einmal solle Überzeugungsarbeit geleistet werden, sagte Meyer. Gestern habe es 164 Ansprachen wegen eines Verstoßes gegen das Kontaktverbot gegeben. Nur zweimal habe ein Platzverweis ausgesprochen werden müssen. Auf ein Bußgeld sei komplett verzichtet worden, informierte Beate Zielke. Allein gelassen von der Landesregierung fühlt sich Meyer in der Frage, ob Kinder von berufstätigen Alleinerziehenden in die Notbetreuung aufgenommen werden dürfen. Stand heute gelte für die Gruppe ein Betretungsverbot.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort