Rassistische Pöbeleien wegen Yayla-Arena Krefeld Pinguine drohen Hassrednern mit Ticket-Entzug

Krefeld · Seit klar ist, dass ein türkisches Unternehmen Namensgeber des Königpalastes in Krefeld wird, mehren sich in sozialen Netzwerken die Hasskommentare. Die Pinguine kündigen Gegenmaßnahmen an.

 Schnittchen des Lebensmittelherstellers Yayla.

Schnittchen des Lebensmittelherstellers Yayla.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Die Krefeld Pinguine haben angekündigt, im Rahmen ihrer Möglichkeiten mit aller Härte gegen die Verfasser von Hasskommentatoren gegen ihren Sponsor und den künftigen Namensgeber des Königpalastes vorzugehen. Sie wollen die Namen der Verfasser mit ihren Dauerkartenbesitzern abgleichen - und den Kommentatoren bei Übereinstimmung die Dauerkarte entziehen - gegen vollständige Erstattung des Kaufpreises.

Seit am vergangenen Mittwoch die Seidenweberhaus und die Yayla-Türk GmbH gemeinsam bekannt gaben, dass sich das türkischstämmige, seit 1979 in Krefeld ansässige Unternehmen ab dem kommenden Januar die Namensrechte am Königpalast erworben hat und dieser ab dann Yayla-Arena heißen wird, steigt in den sozialen Netzwerken die Quote von rassistischen Kommentaren. Die Inhalte sind ähnlich: Wie es die Verantwortlichen bloß zulassen konnten, dass sich eben ein türkisches Unternehmen in diesem Maße engagieren würde. Doch statt sachlich zu argumentieren nehmen die Kommentare mehr als nur stark in rassistische und beleidigende Formen an: Von „Kanaken-Tempel“ und „Ölaugenarena“ ist oder war dort zu lesen - einige Kommentare wurden auf Geheiß von Forenbetreibern schon wieder gelöscht. „Krefeld heißt dann bald Istanbul“, „Herzlich Willkommen in Türkfeld“ oder „Wie krank ist man hier in Krefeld, um so eine Partnerschaft einzugehen“, so lauten harmlosere Kommentare. Auffällig daran: Gegen ein Engagement des Unternehmens als Geldgeber haben die wenigsten der Kommentatoren etwas einzuwenden - wohl aber gegen die Marketingaktion mit der Übernahme des Namens.

Die Krefeld Pinguine, die nicht nur in der Halle ihre Heimspiele bestreiten, sondern die auch von Yayla finanzielle Zuwendung als Sponsor erhalten, reagieren nun mit einer drastischen Maßnahme gegen solche Hetzparolen: „In der Stadt herrscht ein rauer Ton, vor allem beim Thema Ausländer. Wir lesen und prüfen diese Kommentare. Wer unter seinem Klarnamen hetzt und Dauerkarten-Inhaber bei uns ist, dem kündigen wir, der bekommt sein Geld zurück. Solche Leute wollen wir nicht in der Halle haben“, sagt Katharina Schneider-Bodien, die Sprecherin der Eishockey-GmbH. „Die Reaktionen zeigen uns, dass wir klare Kante zeigen müssen. Wir haben in unserem Verein so viele Nationalitäten, da wäre es scheinheilig, wenn wir in solch einer Situation schweigen würden.“

Bereits bei der Präsentation des neuen Partners hatte Hans Butzen, der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzender der Seidenweberhaus GmbH als Betreiber der Multifunktionshalle, bereist die Meinung des Gremiums dazu kundgetan. „Das können und werden wir nicht zulassen“, versprach der Politiker. „Yayla ist auch Krefeld. Ich wünsche mir, dass dieses vorbildliche Engagement von Yayla für Krefeld und die Krefelder nicht mit fremdenfeindlichen Kommentaren in den sozialen Netzwerken diffamiert wird, sondern Anerkennung bei den Krefelderinnen und Krefeldern auslöst“, teilte Butzen via Facebook mit.

Übrigens: Auch beim KFC Uerdingen, wo sich das Unternehmen ebenfalls als Sponsor engagiert, wird im Fan-Forum über Yayla gesprochen. Dort jedoch lautete der Tenor: „Ich würde mich über eine Yayla-Tribüne in der Grotenburg freuen.“

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