Krefeld Wo Schüler in die Luft gehen

Krefeld · Am Gymnasium Horkesgath wird gerade eine Schülerfluggemeinschaft aufgebaut. Sechs Schüler und eine Lehrerin haben sich ihr nach einem Schnupperflug angeschlossen. Zweimal pro Woche wird auf dem Egelsberg geflogen. Weitere Mitglieder sind willkommen.

Nordwestbezirk So macht die Ausbildung Spaß: Statt Theorie zu büffel, geht es für sechs Schüler und eine Lehrerin des Gymnasiums Horkesgath gleich an die Praxis und jeden Mittwochnachmittag und Samstagmorgen in die Luft. Sie sind die ersten Mitglieder der gerade im Aufbau befindlichen Schülerfluggemeinschaft (SFG) des Gymnasiums und lassen sich am Egelsberg im Segelfliegen ausbilden.

Im Zuge seiner Bemühungen, die Jugendarbeit zu verstärken, hatte der Aero Club Bayer Uerdingen, gelesen, dass das Gymnasium Horkesgath den Sport als einen Schwerpunkt des Schulprofils anbieten will. Der Verein wandte sich an Schulleiter Clemens Seth und der wiederum an seinen Chemie-, Physik- und Biologielehrer Dr. Theo Schürholz. Der 55-Jährige ist nicht nur Mitglied im Aero Club Uerdingen, der inzwischen Patenverein des Gymnasiums ist, sondern auch im Verein Fliegerfreunde Niederrhein mit Sitz in Neukirchen-Vluyn.

"Ich bin mit der Schülerfluggemeinschaft in meiner Heimatstadt Dülmen großgeworden und habe das Fliegen von kleinauf vom Modell- bis zum Segelflug kennen gelernt", erzählt Schürholz. Nach dem Gespräch mit seinem Schulleiter im vergangenen Jahr war die Idee für eine Segelflugsport AG mit Schürholz als Koordinator geboren. So wurde ein Konzept für die AG erarbeitet und an alle Schüler ab der 8. Klasse – ab 14 Jahren kann man eine Flugausbildung absolvieren – verteilt und auch gleich ein Schnupperflug angeboten. Zehn Schüler und Deutschlehrerin Katja Groenewald-Walter nahmen das Angebot vor den Sommerferien wahr. Sie und sechs Schüler und Schülerinnen im Alter von 14 bis 16 Jahren blieben dabei. Weitere Mitglieder – auch von anderen Schulen – sind willkommen.

Je nach Begabung, Einsatz und Wetter dauert die Ausbildung ein bis zwei Jahre. "Zuerst fliegen die Schüler im Doppelsitzer vor dem Fluglehrer nur mit, dann dürfen sie ein, später auch das zweite und dritte Ruder bedienen. Wenn dann nach 40 Flugstunden der erste Alleinflug ansteht, ist das schon mit viel Aufregung verbunden", weiß Schürholz. Danach geht die für SFG-Mitglieder nur rund 600 Euro teure Ausbildung im Wechsel von Alleinflügen und Fluglehrerstunden weiter. Ab dem 16. Lebensjahr kann eine Pilotenlizenz erteilt werden, was natürlich nicht ohne Theorie geht. Die soll im Winter im Gymnasium Horkesgath vermittelt werden.

Beim Traum vom Fliegen will es Schürholz aber nicht mit dem Segelfliegen bewenden lassen. "Ich würde in der SFG gern auch Gleitschirmfliegen anbieten", blickt der Lehrer, der diese Variante des Fliegens während seiner Ausbildung in der Schweiz lieben gelernt hatte, weiter nach vorn.

Voraussetzung ist allerdings, dass die Bezirksregierung ihr Einverständnis für das Gleitfliegen im Rahmen der SFG gibt, damit die Schüler über die gesetzliche Schülerunfallversicherung abgesichert sind.

(RP)
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