Krefeld Wishbone Ash am Mittwoch in der Kufa

Krefeld · Wishbone Ash gehören mit knapp 40 Jahren Bandexistenz zum nicht wegzudenkenden Teil der internationalen Musikhistorie. 1969 in London gegründet, hat das Quartett gleich mit ihren ersten vier Alben ihren Ruhm begründet, der bis heute durch stetige Plattenveröffentlichungen und Touren gestützt wird. Auch dieses Jahr steht Deutschland wieder auf dem Tourneeplan, und so kommt Wishbone Ash am Mittwoch, 14. Januar, nach Krefeld in die Kulturfabrik.

Wishbone Ash steht für einen unverwechselbaren Sound von zwei Gitarristen, die sich während eines Konzertes spannende Duelle liefern. Das sind in diesem Falle der 2004 zur Band gestoßene Gitarrist Jyrki „Muddy“ Manninen sowie das einzige übrig gebliebene Gründungsmitglied Andy Powell. Der wurde im Übrigen von der Musikzeitschrift „Rolling Stone“ schon in den 70er Jahren zu einem der „20 besten Gitarristen aller Zeiten“ gewählt. Kompositionen wie „Phoenix“, „F.U.B.B.“ oder „The King Will Come“ sind speziell so angelegt, dass sie genügend Raum für ein eng verzahntes Leadgitarrenspiel bieten.

Vom Sound her baut Wishbone Ash aber weniger auf brachialen Hardrock, sondern frönt mehr beschwingteren Klängen, die sogar einen leicht folkloristischen Einschlag haben können. Dieser Ansatz führte in der Hochzeit der Rockmusik, den 70er Jahren, dazu, dass die Gruppe 1972 für ihre LP „Argus“ beim „Melody Maker“ in London den ersten Platz für das beste Album des Jahres einheimsen konnte. Die Platte trägt ihren Titel zu Recht, wurde ein Meilenstein der Rockhistorie, so dass die Scheibe 2008 für die CD „Argus – Then Again Live“ gleich noch einmal eingespielt wurde.

Ohne jemals wieder an die Genialität dieser Platte anknüpfen zu können, haben Wishbone Ash über die Jahre kontinuierlich Alben veröffentlicht, die das eine oder andere Juwel in sich bargen. Bei dem aktuellen Album, „The Power Of Eternity“, das die Band ausführlicher vorstellen wird, geht es insgesamt recht gemütlich zu. Lieder wie „The Power“ oder das Instrumental „Northern Lights“ klingen zwar recht gefällig, es fehlen hier jedoch ein, zwei außergewöhnlichen Lieder und ein Stückchen Explosivität und Dynamik. Doch nach 24 Studio-Alben, zwölf Live-Scheiben und diversen Compilations hat man künstlerisch lange genug hell gebrannt. Aber die „Wünschelruten-Asche“ glimmt nach so langer Zeit immer noch und weiß live noch so manches Feuer zu erzeugen. Das bewirken heiße Versionen ihrer Klassiker wie „Blowing Free“, „Living Proof“ oder „Almighty Blues“, die vom neuen Drummer Joe Crabtree kraftvoll vorangetrieben werden.

(RP)
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