Material steckt in nahezu jeder Windel Evonik macht gute Geschäfte mit Superabsorber aus Krefeld
Krefeld · Der Konzern, der den Standort in Krefeld am Bäkerpfad hat, geht 2023 von einer Rezession aus und plant, einen dreistelligen Millionenbetrag einzusparen.
(sti) Eine der Säulen des Erfolgs für den weltweit tätigen Evonik-Konzern sind zweifellos die Geschäfte, die er mit dem in Krefeld entwickelten Superabsorber macht. Das ist ein Feuchtigkeit aufnehmendes Material, wie es in jeder Babywindel zu finden ist und zum Beispiel auch als Katzenstreu Anwendung findet. Der Standort Krefeld am Bäkerpfad zählt zum Geschäftsbereich Perormance Materials: In dieser Division sei der Umsatz im dritten Quartal um 15 Prozent auf 903 Millionen Euro gestiegen – bei rückläufigen Verkaufsmengen. Gegenüber dem sehr starken zweiten Quartal habe sich die Lage normalisiert, der Umsatz liege leicht über dem Vorjahr. Bei Superabsorbern hingegen seiein die Umsätze durch höhere Verkaufspreise deutlich gestiegen. Das bereinigte Ergebnis sei infolge geringerer Produktmargen um 24 Prozent auf 74 Millionen Euro zurückgegangen.
Vor dem Hintergrund einer deutlich schwächeren Konjunktur habe sich Evonik im dritten Quartal insgesamt solide behauptet. Obwohl die verkauften Mengen zurückgegangen seien, sei der Umsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal aufgrund von Preiserhöhungen um 26 Prozent auf 4,88 Milliarden Euro gestiegen. So hätten die gestiegenen variablen Kosten erfolgreich weitergegeben werden können. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen habe um lediglich fünf Prozent auf 615 Millionen Euro nachgegeben, informierte ein Konzern-Sprecher.
„Trotz des zunehmend schwierigen Umfelds bleiben wir zuversichtlich, unseren Ausblick für das Gesamtjahr erreichen zu können“, sagte Christian Kullmann, Vorsitzender des Vorstandes. „Zugleich bereiten wir uns für das kommende Jahr auf eine Rezession vor.“ Entsprechende Maßnahmen, etwa Einschränkungen bei Dienstreisen und Messeauftritten sowie beim Einsatz von externen Beratern oder Disziplin bei Neu- und Ersatzeinstellungen sollen dazu beitragen, die Kosten im dreistelligen Millionenbereich zu senken. Die Maßnahmen sind dabei bewusst flexibel und dezentral gestaltet, um auf das volatile wirtschaftliche Umfeld reagieren zu können“, ergänzte der Vorstandsvorsitzende.