Krefeld Wirbel um Drei-Städte-Gewerbegebiet an der A44

Krefeld · Überraschende Nachricht aus dem Regionalausschuss: In einer Pressekonferenz haben gestern Jürgen Hengst (SPD) und Manfred Läckes (CDU) mitgeteilt, dass entgegen der Krefelder Erwartung das geplante interkommunale Gewerbegebiet Krefeld/Meerbusch/Willich an der A44 nicht im neuen Gebietsentwicklungsplan (GEP) steht. Dies sei ihnen Ende Juni bei einer Sitzung des Regionalrats mitgeteilt worden, in der der erste Entwurf des Plans vorgestellt wurde.

Der GEP legt fest, wie sich die Region in den nächsten Jahrzehnten entwickelt. Krefeld ist, was Gewerbeflächen angeht, der große Verlierer: Zwar sieht die Bezirksregierung als Planungsbehörde neue Gewerbeflächen südlich der A 44 auf Meerbuscher Gebiet (Nähe Mollsfeld) vor, auch soll das Gewerbegebiet Münchheide in Willich erweitert werden. Der Krefelder Süden aber bleibt außen vor. "Willich hat kein Interesse mehr", habe die Bezirksregierung als Begründung für das Aus für das Drei-Städte-Gewerbegebiet angeführt. Dabei hatte die Behörde bisher gesagt, dass solche Gewerbegebiete mit Priorität bevorzugt ausgewiesen würden.

Einen Rückschlag für Krefelder Interessen gibt es auch bei einer Fläche, die zur Hafenerweiterung auf Meerbuscher Stadtgebiet geplant war: Weil es in Meerbusch Proteste gab, soll auch diese Fläche nach Vorstellungen der Planungsbehörde nicht in den GEP genommen werden. Hengst sagte deutlich: "Wir verstehen nicht, dass die Bezirksregierung dieses Spiel mitmacht. Eine Lachnummer." Die Stadt Krefeld kann zum Plan noch Stellung nehmen. Dezernent Linne habe mit der Behörde bereits Kontakt aufgenommen, so Hengst. Der Plan muss vom Regionalrat auch politisch verabschiedet werden. Jürgen Hengst kündigte an, mit seiner SPD-Fraktion gegen die Erweiterung der Gewerbeflächen in Willich und gegen den Stopp der Hafenerweiterung als trimodale Umschlagfläche stimmen zu wollen - einige der Flächen auf Meerbuscher Gebiet gehören laut Läckes sogar städtischen Krefelder Töchtern; auch er kritisierte den Plan.

Erfolgreicher war Krefeld bei den Ausweisungen von Wohngebieten. Drei Flächen in Fischeln darf die Stadt laut neuem GEP ausweisen: Fischeln Südwest, südlich des Friedhofs und östlich der K-Bahn. Zwar sinken auch in Krefeld die Einwohnerzahlen - um erwartete fünf bis sieben Prozent. Weil Krefeld aber im Umkreis Düsseldorfs liegt, gehören die Fischelner Gebiete zu insgesamt 30 GEP-Flächen, die per Ranking ausgewiesen werden. Die Flächen wurden ermittelt anhand von ÖPNV-Trassen.

(sep)
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