Krefeld "Wir tun, was wir können"

Krefeld · KFC-Präsident Agissilaos Kourkoudialos ("Lakis") über die Ausschreitungen beim Spiel gegen Siegen, eine verbesserte Zusammenarbeit mit Polizei und Stadt – und Stadionverbote.

 "Unsere Ordner sind für den gesamten Bereich des Grotenburg-Stadions zuständig. Und dort ist es nicht zu Krawallen gekommen", betont KFC Präsident Lakis.

"Unsere Ordner sind für den gesamten Bereich des Grotenburg-Stadions zuständig. Und dort ist es nicht zu Krawallen gekommen", betont KFC Präsident Lakis.

Foto: Thomas Lammertz

KFC-Präsident Agissilaos Kourkoudialos ("Lakis") über die Ausschreitungen beim Spiel gegen Siegen, eine verbesserte Zusammenarbeit mit Polizei und Stadt — und Stadionverbote.

Sechs verletzte Polizisten, zerstörte Autos, ramponierte Vorgärten, 20 festgenommene Uerdingen-Fans — was ist aus Ihrer Sicht bei dem Spiel gegen Siegen schiefgelaufen?

Lakis Was den Bereich im Stadion und ums Stadion betrifft, kann ich mit Sicherheit sagen, dass dort nichts schiefgelaufen ist. Unsere Ordner sind für den gesamten Bereich des Stadions zuständig. Und dort ist es nicht zu Krawallen gekommen. Was im Stadion passiert ist: Im Fanblock der Siegener wurden drei bengalische Feuer gezündet. Als die Feuerwerkskörper gezündet wurden, sind unsere Ordner direkt dorthin. Was den Bereich ums Stadion betrifft, das müssen wir noch mit der Polizei erörtern. Was außerhalb unseres Einflussbereichs passiert ist, die Verwüstungen in den Vorgärten der Anwohner, die Steinwürfe auf die fahrenden Autos — all das bedaure ich. Und deshalb habe ich auch ein Gespräch mit Polizei und Stadt angeregt, damit sich so etwas nie mehr wiederholt.

Morgen findet das Gespräch statt. Was erwarten Sie sich von dem Treffen?

Lakis Erstmal Aufklärung der ganzen Angelegenheit. Was ist außerhalb des Stadions genau vorgefallen? Dann eine Analyse, was wir als Verein besser machen können. Ist es beispielsweise sinnvoll, dass unsere Ordner auch außerhalb des Stadions tätig werden? Da brauche ich einen Hinweis von der Polizei, von den Ordnungskräften der Stadt. Was wir tun können, werden wir tun!

Wie hilft der Verein der Polizei bei der Aufklärung der Gewalttaten?

Lakis Hinweise, die wir aus der Fanszene erfahren, geben wir an die Polizei weiter. Und auch umgekehrt unterstützen wir die Polizei, wenn sie Fragen an die Fanklubs hat. Wenn die Polizei vor Ort Begehungen machen will, läuft sie bei uns offene Türen ein.

Hat der KFC in der Vergangenheit vielleicht zu wenig getan, um sich von den gewaltbereiten Anhängern zu distanzieren?

Lakis Aus meiner Sicht tun wir schon viel. Wir haben guten Kontakt zu unseren Anhängern, auch vor dem Spiel gegen Siegen haben wir mit den Fanklubs gesprochen. Den harten Kern unserer Anhänger haben wir gut im Griff — unsere Fans wissen, wie man sich im Stadion zu benehmen hat. Seit ich Präsident bin, gab's keine Ausschreitungen in der Grotenburg. Das ist nicht einfach Glück, das ist harte Arbeit unseres Sicherheitsbeauftragten, unseres Fanbeauftragten.

Wie viele Stadionverbote hat der KFC in der vergangenen Saison ausgesprochen? Wie viele in diesem Jahr?

Lakis 18 in der vergangenen Saison, zwei in dieser Saison. Überwiegend wegen Pyrotechnik.

Und wie viele Stadionverbote hat die Polizei dem KFC auszusprechen empfohlen?

Lakis Exakt dieselbe Anzahl.

Auf der Internetseite Ihres Vereins ist weder von den Ausschreitungen etwas zu lesen, noch von einer Distanzierung des KFC von den Hooligans. Ist so etwas für künftig geplant?

Lakis Ich habe mich sofort nach den Vorkommnissen von gewaltbereiten Anhängern distanziert — auch in Ihrer Zeitung. Nach dem Gespräch morgen werden wir eine offizielle Stellungnahme auf unsere Homepage stellen.

Martin Röse führte das Gespräch.

(RP/rl)
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