Lockerung in Krefeld Die Not mit Desinfektionsmitteln - Wie der Handel sich vorbereitet

Krefeld · Krefelds Einzelhändler bereiten sich auf die Wiedereröfnung am Montag vor. Es geht um Abstand, Mundschutz und Handdesinfektion. Klare Regeln gibt es nicht.

 Öffnen ab Montag etwas früher, dafür zunächst nur bist 17 Uhr: Thomas und Anja Lache in dem Marc O‘Polo-Geschäft an der Königstraße.

Öffnen ab Montag etwas früher, dafür zunächst nur bist 17 Uhr: Thomas und Anja Lache in dem Marc O‘Polo-Geschäft an der Königstraße.

Foto: Jens Voss

Alle reden von „strengen Sicherheitsstandards“ – doch was damit gemeint ist, ist durchaus unklar. „Es gibt kein festes Regelwerk“, sagt Thomas Lache, Inhaber von Marc O’Polo an der Königstraße. Er bereitet sich wie alle Einzelhändler Krefelds, deren Geschäfte weniger als 800 Quadratmeter Verkaufsfläche haben, auf die Wiedereröffnung seines Geschäfts am Montag vor. „Wir sind von unserem Partner Marc O’Polo wirklich gut ausgestattet worden“, berichtet er; „wir bekommen ein Paket mit Desinfektionsständer; Abstandshaltern und Bodenmarkierungen. Das haben wir dann auch für den Hilfiger- und den Maerz-Store adaptiert.“

Lache wird erst einmal mit reduzierten Öffnungszeiten starten. „Wir haben aus Österreich gehört, dass die Leute dort vor allem vormittags einkaufen; deswegen haben wir unsere Öffnungszeit auf 10 Uhr vorverlegt; und wir werden zunächst nur bis 17 Uhr öffnen.“ Sicherheit für Mitarbeiter und Kunden stehe an oberster Stelle: Die Mitarbeiter werden mit Mundschutz ausgestattet; und es wird zwei Teams für vormittags und nachmittags geben. Die Entzerrung senkt das Risiko der Ansteckung und erlaubt es, den Betrieb aufrechtzuerhalten, falls ein Team erkrankt.

Nicht so einfach zu lösen war ein anderes Problem.  „Wir hatten große Schwierigkeiten, Desinfektionsmittel zu besorgen“, berichtet Lache. Es ist ihm am Ende über Bekannte mit Spezialverbindungen gelungen; dennoch bleibt es offenbar ein Problem: selbst wenn Händler Desinfektionsständer bieten wollen, sie auch zu befüllen.

Das Thema Mundschutz treibt die Händler auch um. Eine Mundschutzpflicht gibt es bekanntlich nicht; Lache möchte seinen Kunden dennoch anbieten, Mundschutz zu tragen; und wieder war es nicht ganz einfach, die Masken zu ordern. Lache hat schließlich über seinen Bürodienstleister bestellen können und hofft, Mitte nächster Woche Einmal-Masken für Kunden, die das wollen, bereithalten zu können.

Lache vermutet übrigens, dass hier ein versteckter Grund liegt, warum die Mundschutzpflicht noch nicht eingeführt ist: Selbst wenn man wollte, könnte man als williger Bürger dieser Pflicht stellenweise nicht nachkommen, weil Mundschutze schlicht knapp sind und nicht problemlos zu kaufen sind. Lache selbst würde  eine generelle Mundschutzpflicht durchaus befürworten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort