Krefeld Wetterhahn gefährdet Statik

Krefeld · Der Wetterhahn aus dem Baujahr des Turms – 1894 – wird nie mehr auf die Spitze der Dionysiuskirche zurückkehren. Er würde auf lange Sicht die Statik gefährden, wenn man ihn nicht aufwändig pflegt. Doch dafür fehlt das Geld.

Chronologie: Die Dio-Spitze kehrt zurück
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Der Wetterhahn aus dem Baujahr des Turms — 1894 — wird nie mehr auf die Spitze der Dionysiuskirche zurückkehren. Er würde auf lange Sicht die Statik gefährden, wenn man ihn nicht aufwändig pflegt. Doch dafür fehlt das Geld.

Ihre Spitze hat die Dionysiuskirche in ihrer ganzen Pracht zurück, auf ein Detail haben die Verantwortlichen aber verzichtet: "Der alte Wetterhahn wird nicht mehr auf den Kirchturm zurückkehren", erklärt Architekt Karl-Heinz Petermann. "Er war zu sehr zerstört, ganze Teile fehlten." Der Experte geht davon aus, dass es sich um den ursprünglichen Wetterhahn handelt, der beim Turmbau im 19. Jahrhundert auf die Spitze aufgesetzt wurde.

Sehr anfällig für Korrosion

Zurzeit wird der Vogel aus Kupfer im Lager des Architekten Thomas Petermann im Restaurationsbetrieb "Die Schmiede" in Duisburg aufbewahrt. Einen neuen Hahn wird es nicht geben. "Wetterhähne sind sehr anfällig für Korrosion durch Wind und Wetter. Wenn sie sich nicht mehr mit dem Wind drehen können, entstehen statische Probleme für die Turmspitze", so Karl-Heinz Petermann. "Der Hahn müsste regelmäßig gewartet werden, und dazu braucht man ein aufwändiges Gerüst."

Der Kirchenvorstand der Gemeinde unterstützt die Architekten in dem Entschluss, auf einen Wetterhahn zu verzichten. "Der Kirchenvorstand empfindet die langfristigen Kosten, die durch einen Wetterhahn entstehen würden, als untragbar", so Kirchenvorstandsmitglied Franz-Joseph Greve. Ständige Wartungen könnten für die Gemeinde zum kostenintensiven Problem werden. "Symbolische Bedeutung eines Wetterhahns hin oder her, die Kosten müssen stimmen", sagt Greve.

Aufstellung in der Kirche geplant

Trotz allem wird der Wetterhahn nach Krefeld zurückkehren. "Es ist geplant, dass der Hahn in den nächsten fünf Jahren in der Kirche aufgestellt wird", so Franz-Joseph Greve. Dazu muss der zerstörte Hahn jedoch erst einmal aufwändig restauriert werden. "Die restlichen Arbeiten an der Dionysiuskirche gehen vor", so Architekt Karl-Heinz Petermann. Denn wenn es auch von der Straße her nicht sichtbar ist: Die Arbeiten am Turm gehen weiter. Zurzeit werden die Anschlüsse zwischen Spitze und Kuppel verstärkt, Klempnerarbeiten durchgeführt, weitere Zierblenden angebracht, Regenrinnen montiert und zusätzliche Krabben an der Kuppel befestigt.

"Auf der Baustelle herrschen schwierige Bedingungen, wir arbeiten sogar bei Sturm und Regen", sagte Architekt Petermann. Bis zur nächsten Woche soll trotz allem das Gerüst bis zur ersten Balustrade unterhalb der Kuppel abgenommen werden: "Dann kann man schon mehr von der Spitze sehen", verspricht der Experte. Je nachdem, wie das Wetter mitspielt, soll einige Wochen später die Turmuhr enthüllt werden. Ganz ohne Gerüst wird der Turm aber in diesem Jahr nicht mehr zu sehen sein.

(RP)
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