Krefeld: Stadion des KFC Uerdingen Westkurve wird saniert, Ostkurve bleibt geschlossen

Krefeld · Die Stadt hat eine Lösung vorgeschlagen, um Stehplätze im Stadion zu schaffen: Die Westkurve wird umgebaut, so dass dort Fans stehen können. Die Ostkurve ist im jetzigen Zustand nicht mehr nutzbar.

KFC feiert Aufstieg mit 2000 Fans in der Grotenburg
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Beim KFC Uerdingen dürften sie Mittwoch ordentlich aufgeatmet haben: Auch in der kommenden Saison wird es für Fans die Möglichkeit geben, das Spiel im Stehen zu verfolgen. Die Stadt wird bis zum Saisonstart der Regionalliga am Wochenende vom 27./28. Juli die derzeit nur eingeschränkt nutzbare Westtribüne sowie die Stehplatzränge im Franz-Raschid-Block (die Blöcke P und Q) der Grotenburg umbauen. Das sagte gestern Krefelds Beigeordneter Thomas Visser im Gespräch mit unserer Zeitung als Reaktion auf unserer gestrige Exklusivberichterstattung.

Visser bestätigte, dass die Ostkurve im jetzigen Zustand nicht mehr nutzbar ist, weil sie nicht der Sonderbau-Verordnung für Sportstätten aus dem Jahr 2002 entspreche. In dieser Vereinbarung steht beschrieben, in welcher Form in einer Stadionkurve so genannte Wellenbrecher zu errichten sind. Diese Wellenbrecher haben die Funktion, dass sie Massenpaniken entgegenwirken sollen. "Wir überlegen, die Wellenbrecher in der Ostkurve der Verordnung entsprechend umzusetzen. Das würde aber mindestens 200 000 Euro kosten. Und bei einer Summe solcher Größenordnung müssen wir uns überlegen, ob wir bereit sind, das vor dem Hintergrund eines möglichen Stadionneubaus noch in die Grotenburg zu investieren", sagte Visser.

"Natürlich sind wir uns bewusst, dass die Ostkurve nicht mehr nutzbar ist, wenn wir die Arbeiten nicht ausführen lassen. Unser Ziel ist, mit dem KFC Urdingen als Hauptnutzer eine einvernehmliche Lösung zu finden. Ich bin mir sicher, dass in der kommenden Saison auch Stehplätze im Stadion zur Verfügung stehen werden."

Laut Visser entsprechen die in der Westkurve errichteten Wellenbrecher der Stadionbau-Verordnung. Mit relativ geringem Aufwand, Visser geht von einem Betrag von um 10 000 Euro aus, sei dieser Bereich der Grotenburg so zu sanieren, dass er wieder komplett genutzt werden kann. Nachteil der Kurve ist allerdings, dass zwischen den Rängen und dem Spielfeld eine recht große Rasenfläche liegt, so dass die Distanz zum Rasen erheblich größer ist als in der Ostkurve, die nahezu unmittelbar ans Spielfeld angrenzt.

Die Kosten für den Umbau, so schlägt Visser vor, könnten aus der Sportpauschale des Landes NRW aus dem Jahr 2012 getragen werden, die nicht völlig ausgeschöpft worden sind. Da dies Fördergelder des Landes sind (insgesamt zahlt das Land jährlich rund 640 000 Euro an Sportpauschale), verfallen sie nicht zum Jahresende, sondern stehen der Stadt auch in diesem Jahr noch zu. Dem Plan muss allerdings der Sportausschuss, der am 27. Juni tagt, noch zustimmen.

Für den gleichen Tag haben am Mittwoch SPD und CDU die Verwaltung aufgefordert, einen Sachstandsbericht zur Sicherheit in der Grotenburg abzugeben — weil seit der Verabschiedung der Sonderbau-Verordnung 2002 elf Jahre vergangen sind. "Wenn beide Tribünen, egal für welche Veranstaltung, nicht mehr hätten genutzt werden dürfen, dann ist jetzt dringender Klärungsbedarf gegeben", sagte gestern Bürgermeister Frank Meyer (SPD) mit im Hinblick darauf, dass bei Nutzung der Kurve ein Sicherheitsrisiko hätte bestehen können.

(RP/top)
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