Krefeld Westfalen-Gruppe baut Gas-Tanklager im Hafen

Krefeld · Bis 2019 sollen zwölf unterirdische Behälter, Schiffsanleger und Verladestation für 16 Millionen Euro entstehen.

 Wendebecken im Krefelder Hafen: Links unten das derzeitige Hüttensand-Lager. Hier soll auf 40.000 Quadratmetern bis 2019 das Flüssiggas-Tanklager der Westfalen-Gruppe entstehen.

Wendebecken im Krefelder Hafen: Links unten das derzeitige Hüttensand-Lager. Hier soll auf 40.000 Quadratmetern bis 2019 das Flüssiggas-Tanklager der Westfalen-Gruppe entstehen.

Foto: KHG

Der Hafen hat für die Brachfläche zwischen dem Europalager der Baumarktkette Bauhaus und der Handelsgesellschaft VGG einen Pächter gefunden. Bereits im Mai des vergangenen Jahres wähnten sich die Verantwortlichen aus Krefeld am Ziel und glaubten, die dritte große Neuansiedlung innerhalb weniger Wochen verkünden zu können.

Jetzt ist es soweit: Die Westfalen- Gruppe will in den nächsten Jahren ein Flüssiggas-Tanklager am Wendebecken bauen. Das Unternehmen aus Münster habe erste Behördengespräche geführt und einen Pachtvertrag mit der Hafen Krefeld GmbH & Co. KG abgeschlossen, um die erforderlichen Genehmigungen auf den Weg zu bringen, berichtete Andreas Hamm von den Neuss-Düsseldorfer Häfen GmbH & Co. KG als Minderheitsgesellschafter der Krefelder Hafen GmbH & Co KG.

"Wir rechnen mit einer Inbetriebnahme Anfang des Jahres 2019", sagte Vorstandsvorsitzender Wolfgang Fritsch-Albert. "Unser Flüssiggas-Geschäft ist in den vergangenen Jahren kräftig gewachsen, vor allem im industriellen Bereich", erläuterte er die Hintergründe. "Durch ein hochmodernes Umschlaglager wollen wir unsere Logistik optimieren und unsere Anwender noch zuverlässiger versorgen." Das Unternehmen betreibt bereits zwölf Flüssiggas-Tanklager in ganz Deutschland sowie zwei Tanklager in Häfen für Kraftstoffe in Münster und Minden. "Die trimodale Anbindung Wasser, Schiene und Straße am Standort Krefeld ist für uns besonders attraktiv", freut sich Holger Laugisch, Leiter des Bereichs Energieversorgung der Westfalen AG. Selbstverständlich würden bei Bau und Betrieb die strengen EU-Sicherheitsstandards eingehalten. Über die Zahl der Arbeitsplätze macht das Unternehmen derzeit keine hilfreichen Angaben. "Die Zahl bewegt sich im zweistelligen Bereich", antwortete ein Sprecher auf Anfrage unserer Redaktion.

Auf einem 40.000 Quadratmeter großen Gelände der Krefelder Hafenmole plant die Westfalen Gruppe zwölf unterirdische Propan- und Butan-Behälter, einen Schiffsanleger, Verladestationen für Tankwagen und Bahnkesselwagen, eine Flaschenabfüllung sowie ein Betriebsgebäude. "Wir investieren 16 Millionen Euro", beziffert Fritsch-Albert die Ausgaben.

Mit den Marken Westfalengas und Caratgas gehört die Westfalen Gruppe zu den führenden Flüssiggas-Versorgungsunternehmen in Deutschland. Flüssiggas (auch LPG genannt: Propan, Butan und die Gemische daraus) eignet sich für mehr als 2000 Anwendungen: als netzunabhängige Wärmeenergie - auch in Kombination mit solarthermischen Anlagen -, zur Beheizung von Werkhallen und landwirtschaftlichen Gebäuden, für thermische Prozesse in Industrie und Gewerbe sowie als Antriebsenergie für Autos (Autogas) und Gabelstapler (Treibgas).

Die Westfalen Gruppe ist als Technologieunternehmen der Energiewirtschaft mit insgesamt 23 Tochter- und Beteiligungsgesellschaften in Deutschland, Belgien, Frankreich, den Niederlanden, Österreich, Polen, der Schweiz und Tschechien tätig. Das im Jahre 1923 gegründete Familienunternehmen mit über 20 Produktionsstandorten in Europa hat seinen Hauptsitz in Münster. Die Geschäftsfelder sind Gase, Energieversorgung und Tankstellen. Die Westfalen Gruppe erwirtschaftete mit aktuell rund 1.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Geschäftsjahr 2015 einen Umsatz von rund 1,7 Milliarden Euro.

(sti)
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