Textlich geht die "Carmina Burana" auf eine mittelalterliche Liedsammlung zurück. Gefunden wurde sie im Kloster Benediktbeuren – daher der latinisierte Name "burana". Bei den Liedern handelt es sich um Vagentenlyrik – weltliche Gedichte und Lieder über Liebe, Wein, das Schicksal (Fortuna), Spiellust oder Spott auf Adel und Klerus. Die Texte in der Carmina Burana sind eine Sammlung von mehr als 250 mittellateinischen, mittelhochdeutschen und altfranzösischen Texten, die um 1230 von zwei Schreibern auf 119 Blatt Pergament dokumentiert und abgeschrieben wurden. Dass Carl Orff einen Kinderchor in sein Werk integrierte, weist auf den anderen, wichtigen Teil seines Wirkens hin: seine Impulse als Musikpädagoge, der bemüht war, Kinder mit einfachen Instrumenten wie der Triangel das Musizieren zu ermöglichen und sie so an die Musik heranzuführen. Orffs Carmina Burana wurde 1937 in Frankfurt a.M. uraufgeführt.