Schulschließung Was Lehrer Abiturienten raten

Krefeld · Die Schulleiter haben sich zu einer Konferenz getroffen, um über die Modalitäten des Abiturs in Coronazeiten zu beraten. Moltke-Direktor Udo Rademacher sucht nach Wegen, dass der Abigag doch noch stattfinden kann.

 „Wir haben  darüber gesprochen, wie Noten kommuniziert werden“: Moltke-Schulleiter und Sprecher der Gymnasien, Udo Rademacher, über eine stadtweite Schulleiter-Konferenz.

„Wir haben  darüber gesprochen, wie Noten kommuniziert werden“: Moltke-Schulleiter und Sprecher der Gymnasien, Udo Rademacher, über eine stadtweite Schulleiter-Konferenz.

Foto: Königs, Bastian (bkö)

Die gute Nachricht zuerst: Nach derzeitigem Stand sollen Schüler ihre Abiturprüfungen ganz normal ablegen können, obwohl der Schulbetrieb bis zum 19. April in ganz Nordrhein-Westfalen eingestellt ist. „Sie haben jetzt halt ein paar Schulstunden weniger“, sagt Udo Rademacher, Schulleiter des Gymnasiums am Moltkeplatz. 45 Abiturienten mussten vorzeitig von ihrer Schule Abschied nehmen und kommen nun nur noch zu den Prüfungen in ihre alte Schule zurück. Lernen müssten sie aber dennoch – digital – und nicht nur den Stoff für ihre Abschlussprüfungen.

Wie diese genau aussehen werden, ob zum Beispiel ein erhöhter Abstand zwischen den Tischen eingehalten werden muss, wissen die Schulleiter der Krefelder Gymnasien, deren Sprecher Rademacher ist, indes noch nicht genau. Die Prüfungen seien ja erst in einem Monat, bis dahin könne noch eine Menge passieren. „Wir bekommen ständig neue Informationen.“

Um die gemeinsame Vorgehensweise in Sachen Abiturprüfungen abzustimmen, haben sich am Montag die Schulleiter aller Gymnasien getroffen. Bei den Gesprächen ging es jedoch weniger um die Formalitäten der Prüfungen selbst, sondern vielmehr um organisatorische Fragen vorab. „Wir haben zum Beispiel darüber gesprochen, wie Noten kommuniziert werden sollen und wie wir die Zulassungskonferenzen gestalten.“

Das Schulministerium verspricht auf seiner Internetseite, dass es seine Bemühungen darauf ausrichte, dass den Schülern aus den getroffenen Entscheidungen keine Nachteile hinsichtlich ihrer weiteren Schullaufbahn beziehungsweise Prüfungen entstehen. Ob das auch für die Krefelder Abiturienten gilt? „Das werden wir dann erst an den Prüfungsergebnissen sehen“, sagt Rademacher, der am Telefon jedoch sehr ruhig und zuversichtlich klingt.

„Mein Rat an die Schüler: Bleibt gelassen und vertraut darauf, dass wir das gemeinsam schaffen.“ Die Abiturienten hätten zwar jetzt keinen Unterricht mehr und der tägliche, persönliche Kontakt fehle, jedoch suchten die Fachlehrer den persönlichen Kontakt und hätten immer ein offenes Ohr für die Anliegen der Schüler.

Sie befänden sich nicht nur wegen der Prüfungen in einer recht unglücklichen, aber lösbaren Situation, sondern auch wegen ihres Abschieds, der nun sehr abrupt und ohne Abigag und Mottowoche stattfinden musste. „Ich habe den Schülern   versprochen, dass wir eine Lösung zumindest für den Abigag finden werden. Der muss ja nicht zwangsweise am Tag vor den Osterferien sein“, sagt Rademacher.

 Mottowochen fallen wohl aus: Für die Abiturienten gehört dieses Ritual zu den beliebten Feierlichkeiten zum Abschied von der Schulzeit. Das Foto von 2012 zeigt Schüler der Marienschule.

Mottowochen fallen wohl aus: Für die Abiturienten gehört dieses Ritual zu den beliebten Feierlichkeiten zum Abschied von der Schulzeit. Das Foto von 2012 zeigt Schüler der Marienschule.

Foto: Martin van der Pütten

Auch Ministerpräsident Armin Laschet macht den Schülern Hoffnung auf ein reibungsloses Abitur: „Die Schüler müssen sich keine Sorgen machen, dass ihre Abiturprüfungen platzen könnten. Die Termine werden eingehalten. Schulen und Lehrer arbeiten derzeit an Plänen zur konkreten Umsetzung.“ Nicht nur in Krefeld, sondern in ganz NRW.

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