Krefeld Was Krefeld 2007 erwartet

Krefeld · Fürs Klinikum und für Wilfrid Fabel stehen dieses Jahr wichtige Entscheidungen an. Die Innenstadt könnte schöner werde, die Wirtschaft hofft auf Förderung und die Anwohner der A 57 auf Stille nach dem Ausbau.

Es gibt Jahre, die im Leben eines Menschen dahinplätschern, ohne dass Außergewöhnliches geschieht. Und es gibt Schicksaljahre: In ihnen ändert das Leben deutlich seinen Lauf. Fürs Klinikum wird 2007 mit Sicherheit ein Schicksalsjahr. Denn dieses Jahr muss die Entscheidung fallen, was aus dem Haus wird. Ansonsten wären spätestens im Laufe von 2008 sämtliche Rücklagen aufgebraucht, dem Haus drohte die Insolvenz.

In welche Richtung wird sich das Haus entwickeln? Die Politik hat beschlossen, für das Klinikum einen Partner zu suchen, will aber möglichst die Mehrheit der Anteile halten. Doch ist es fraglich, ob ein Partner Geld in ein Unternehmen Geld steckt, in dem nicht er das Sagen hat, sondern die Politik, für die der wirtschaftliche Erfolg längst nicht das höchste Ziel ist. Der Generalbevollmächtigte Ulrich Hillekamp hat sich Achtung und Sympathie verschafft. Wird es ihm vielleicht gelingen, das Haus zu retten, ohne Anteile zu verkaufen? Sind die Pläne, das Klinikum neu zu bauen, möglicherweise ein Ausweg?

Korruptionsvorwürfe

Ein Schicksalsjahr wird 2007 mit Sicherheit für CDU-Fraktionschef Wilfrid Fabel. Wurde die Entscheidung des Rates, der LEG Gebührennachlass zu gewähren, durch Geld beeinflusst? Diesen Korruptionsverdacht hat die Staatsanwaltschaft untersucht. Wenn sie nun keine Anklage gegen Wilfrid Fabel erhebt, hätte dieser eine der größten politischen Krisen seines Lebens gemeistert. Bei einer Anklage hingegen könnte Fabels politische Karriere abrupt beendet sein. Das aber könnte auch die Krefelder CDU in eine Krise stürzen. Denn wer ist in der Lage, die CDU-Fraktion zu leiten? Auch die SPD wird das Ergebnis der Ermittlungen nicht entspannt abwarten. Findet die Staatsanwaltschaft auch einen Schuldigen in den Reihen der Genossen?

Ums Schicksal der WfG geht es, wenn Eckart Preen als neuer Geschäftsführer der WfG antritt. Zu lange darbt die Gesellschaft vor sich hin. Wird es ihm gelingen, der WfG neuen Schwung zu verleihen und Akzente zu setzen? Wenn nicht, ist das ein Nachteil für die ganze Stadt.

Eine sehr wichtige Entscheidung steht für den Ausbau der A 57 an. Im Laufe der ersten Jahreshälfte wird in Berlin die Entscheidung fallen, ob der sechsspurige Ausbau in Krefeld mit einem Autobahntunnel verknüpft sein wird. Kennerbezweifeln, dass die Autobahn unter die Erde verlegt wird.

Auch für den Hafen geht es dieses Jahr um die Zukunft. Die Häfen Neuss-Düsseldorf oder Duisburg könnten Partner werden. Die Entscheidung steht im Frühjahr an.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort