Krefeld Was Kollege 3D-Drucker kann

Krefeld · Der Pottbäckermarkt zog Tausende an - besonderes Interesse galt neuer Technik.

 Viel bestaunt: ein 3D-Drucker, den hier Wera Gruner, Studentin an der Hochschule Niederrhein, vorstellt.

Viel bestaunt: ein 3D-Drucker, den hier Wera Gruner, Studentin an der Hochschule Niederrhein, vorstellt.

Foto: Mocnik Mark

Der Pottbäckermarkt zog Tausende an - besonderes Interesse galt neuer Technik. Dörte Scherbartt ist glücklich: Ihr Stand auf dem Pottbäckermarkt ist gut frequentiert, die Leute schauen nicht nur, sondern kaufen auch.

Dass der Tag für die Künstlerin aus Krefeld noch besser werden könnte - damit hat sie nicht gerechnet. Selbst nicht, als die Jury des 19. Niederrheinischen Keramikpreises zielstrebig auf ihren Stand mit der Nummer 18 zuläuft.

 Bürgermeisterin Gisela Klaer (l.) übergibt den 19. Niederrheinischen Keramikpreis an Dörte Scherbartt. Die Arbeiten der Diplom-Designerin seien "gut durchdacht und perfekt ausgeführt", lobte die Jury.

Bürgermeisterin Gisela Klaer (l.) übergibt den 19. Niederrheinischen Keramikpreis an Dörte Scherbartt. Die Arbeiten der Diplom-Designerin seien "gut durchdacht und perfekt ausgeführt", lobte die Jury.

Foto: Mocnik Mark

Erst als die Bürgermeisterin Gisela Klaer sie bittet, mal hinter ihrem Stand hervorzukommen, ahnt die Krefelderin, dass sie gleich einen Preis bekommen könnte. Schon im zweiten Jahr des Pottbäckermarktes war sie mit ihren Designstücken dabei und in den Jahren danach immer wieder, wenn es sich zeitlich einrichten ließ. "Aber mit dem Preis habe ich eigentlich gar nicht gerechnet", sagt sie.

Für die Jury war der Fall aber ganz klar: "Dörte Scherbartt ist eine Vollblut-Schmuck-Keramikgestalterin, ihre Stücke sind gut durchdacht und perfekt ausgeführt im Format, in der Proportionierung, in der Farbigkeit", sagt Jurymitglied Knut Michalk. Ringe, Ketten, Ohrstecker hat die Krefelderin an ihrem Stand. Aber auch Keramikbecher und Schalen. Aus den Bechern serviert die Gewinnerin dann auch erstmal fruchtigen Sekt für die Gratulanten. Schließlich gilt es den perfekten Tag zu feiern.

 Freundliche Gespenster: Um solcher Begegnungen willen lieben viele den Pottbäckermarkt. Die Keramiken von Stephan Banaschek machen aus normalen Behältern gut gelaunte Märchenwesen.

Freundliche Gespenster: Um solcher Begegnungen willen lieben viele den Pottbäckermarkt. Die Keramiken von Stephan Banaschek machen aus normalen Behältern gut gelaunte Märchenwesen.

Foto: Mocnik

Die Kollegen von den umliegenden Ständen reagieren positiv auf den Gewinn des begehrten Preises. Viele kommen, um zu gratulieren - die Nachricht verbreitet sich wie ein Lauffeuer auf dem gut besuchten Markt im Schatten der Dionysiuskirche. "Der Stand, der Aufbau und ihre Werke - alles ist wie aus einem Guss", sagt Ruth Kirsch, Krefelder Keramikerin. Sie ist jedes Jahr beim Pottbäckermarkt dabei, weil sie die Vielfalt und das Niveau der anderen Künstler sehr schätzt.

Eine völlig neue Art des Keramikdesigns zeigen die Studenten der Hochschule Niederrhein: sie haben ein 3D-Drucker mitgebracht, der langsam, in ganz kleinen Schritten, Gießformen druckt. Langsam, für das Auge fast nicht sichtbar, fügt der Drucker immer wieder kleinen Plastikteilchen hinzu, bis der am Computer erstellte Entwurf bereit liegt.

Und obwohl der Druck eines Henkels für eine Tasse fast drei Stunden dauert, stehen die Zuschauer staunend vor der kleinen Glasbox und fragen den Studenten Löcher in den Bauch. "Wir wurden schon gefragt, ob alle Werke, die wir zeigen, gedruckt sind", sagt Fiona Verhoeven. Und erklärt dann sogleich, dass die eigentlichen Kunstwerke noch immer aus Keramik sind - nur die Entwürfe mit dem Computer und Drucker etwas genauer gestaltet werden können.

Nicht nur aus Krefeld kamen die Aussteller, die ihre Objekte auf dem Pottbäckermarkt präsentieren. So weit wie die Produktpalette gespannt ist, so breit ist auch die Auswahl an ausländischen Künstlern, die ihre Werke in Krefeld zeigen, aber auch verkaufen wollen. Aus Belgien, den Niederlanden, Belgien und Frankreich kommen die Künstler nach Krefeld. Sogar aus Japan ist eine Porzellanmalerin angereist, um ihre filigrane Kunst zu zeigen.

(RP)
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