Krefeld Warten auf die Dio-Spitze

Krefeld · Die Ausschreibung für die Sanierung des Turms, auf den die Dio-Spitze aufgesetzt wird, hat begonnen. Der Turm soll 2009 repariert werden. Ein Termin für die Spitze steht noch nicht fest. Erst sind statische Fragen zu klären.

 St. Dionysius-Kirche: Spitze im Mittelpunkt.

St. Dionysius-Kirche: Spitze im Mittelpunkt.

Foto: Thomas Lammertz

Es ist ein erster Schritt, damit Krefeld sein Wahrzeichen zurückerhält: Das Achteck des steinernen Turms von St. Dionysius, auf den die Turmspitze aufgesetzt wird, soll repariert werden. Aus dem Verkauf der Pfarrgebäude und des Papst-Johannes-Hauses steht das Geld für die Sanierung bereit: "Die Ausschreibungen laufen, nächstes Jahr können wir die Sanierung in Angriff nehmen", sagt Kirchenvorstandsmitglied Franz-Joseph Greve.

Trotz dieser frohen Botschaft klingt er nicht zufrieden. Denn die Tragekonstruktion der Dio-Spitze stellt die Architekten vor Probleme. "Den Dachstuhl würde man heute nicht mehr so konstruieren", erklärt Greve. Deshalb wird das Gerippe des Dachs zur Zeit neu berechnet. Durch die neue Konstruktion aber könnte der Dachstuhl leichter werden. Dies wiederum hat Auswirkungen sowohl auf das Achteck des steinernen Turms als auch auf die Standfestigkeit der Spitze. "Eventuell müssen wir an der Spitze im Inneren des Turms einen Anker befestigen, damit der Schwerpunkt stimmt", sagt Greve.

Seit mehr als vier Jahren fehlt der Kupferturm, das Wahrzeichen der Samt- und Seidenstadt. Im Frühjahr 2004 fielen bei Stürmen Teile des Turms hinab. Untersuchungen ergaben erhebliche Rostschäden der Stahlkonstruktion unter der Kupferabdeckung. Daraufhin musste die gesamte Spitze abgenommen werden. Da kein Geld für die Sanierung zur Verfügung stand, begannen die Krefelder mit großem Eifer für ihre Spitze zu sammeln. Dazu wurde eigens ein Verein gegründet. 200 000 Euro sind laut Greve bisher zusammengekommen. Doch die Sanierung der Spitze wird rund das Dreifache kosten. Mit dem Sammeln will der Verein erst wieder beginnen, wenn ein genauer Zeitplan für die Sanierung feststeht, sagt Greve. Dann will der Verein auch an Sponsoren herantreten, die größere Summen geben können.

In seinem Zeitplan muss der Verein auch den Bau der Volksbank berücksichtigen. Der Architektenwettbewerb für den Bau soll nächstes Jahr durchgeführt werden. Der Abriss der Gebäude sei nicht vor 2010 geplant, erläutert Baudezernent Thomas Visser. Dann aber sei dort zwischen Winkelsstraße und Schwambornplatz eine Großbaustelle. "Das wird eng. Beide Baustellen gleichzeitig zu betreiben, wird ein Problem", sagt Visser.

Greve weiß das. "Das ist allen Beteiligten klar." Eine mögliche Lösung: Der Steinturm ist vor dem Volksbank-Bau saniert, die Spitze wird mit einem Kran angeliefert.

(RP)
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