Kunst in Krefeld Döhne und die Becher-Schule für Fotografie

Krefeld · Kunstfreunde können einen Krefelder Foto-Künstler besser kennenlernen. Stefan Gronert ordnet das Werk des Becher-Schülers ein.

 Volker Döhne in der Ausstellung „Sucher und Finder" im Kaiser-Wilhelm-Museum.

Volker Döhne in der Ausstellung „Sucher und Finder" im Kaiser-Wilhelm-Museum.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

(RP) In der Vortragsreihe „Wissen tanken“ der Freunde der Kunstmuseen Krefeld hält Stefan Gronert am Mittwoch, 6. März, um 19 Uhr den Vortrag „Volker Döhne: Bunt“ im Kaiser-Wilhelm-Museum. Das Werk von Volker Döhne war bis vor kurzem nur wenigen Kennern bekannt, wodurch man seine historische Bedeutung erst langsam erkennt. Stefan Gronert, Kurator für Fotografie am Sprengel Museum Hannover, erläutert den Stellenwert von Döhnes Frühwerk im internationalen Kontext.

Den Kunstmuseen Krefeld widmet Döhne mit der Ausstellung „Sucher und Finder“ eine erste große Retrospektive. Kuratorin Sylvia Martin reiht Döhnes Gesamtwerk dabei in die Geschichte der Düsseldorfer Fotoschule ein. Sie wählte zwölf Werkreihen mit rund 150 Fotografie von „Stille Orte“ (1976) bis zur aktuellen Arbeit „Westwall“ (2018) aus. Zudem zeigt sie erstmals in diesem Umfang auch sein grafisches Werk.

Döhne Jahrgang 1953, arbeitete von 1980 bis 2018 als Fotograf und Gestalter an den Kunstmuseen Krefeld. Eine lange Folge von Kunst-Fotografien, Plakaten und über 150 Kataloge tragen seine gestaltende Handschrift. Der in Remscheid geborene Döhne studierte von 1975 bis 1980 an der Kunstakademie Düsseldorf. Ende der 1970er-Jahre zählte er zu den Schülern der ersten Fotoklasse von Bernd Becher an der Kunstakademie. Die Einrichtung dieses Lehrstuhls für künstlerische Fotografie kann als maßgeblicher Impuls für die veränderte Wahrnehmung des Mediums Fotografie gesehen werden. An der Akademie studierte Döhne bereits seit 1975 zuerst Buchkunst und Gestaltung, später wechselte er dann zu Becher und Tünn Konerding.

Die von Bernd und Hilla Becher geprägte Fotoschule wird mittlerweile von der vierten Fotografengeneration weiter interpretiert. Die Ausstellung in Krefeld endet am 5. Mai.

Stefan Gronert ist promovierter Kunsthistoriker und Autor des Buches „Die Düsseldorfer Photoschule“ – ein Standardwerk über die Düsseldorfer Fotografie. Verständig führt er in dem Buch in diese Kunst internationalen Ranges ein und erläutert die konzeptionellen und fotografischen Strategien der einzelnen Künstler. Darunter unter anderem Bernd & Hilla Becher, Andreas Gursky, Candida Höfer, Axel Hütte, Thomas Ruff und Thomas Struth. „Wissen tanken“ ist eine Vortragsreihe der Freunde der Kunstmuseen Krefeld, in der unterschiedliche aktuelle und geschichtliche Aspekte aus Kunst und Design in den Fokus gerückt werden. Der Eintritt kostet drei, ermäßigt 1,50 Euro. Für Mitglieder der Freunde der Kunstmuseen Krefeld ist der Eintritt kostenfrei. Weitere Informationen stehen unter www.kunstmuseenkrefeld.de.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort