Krefeld Von Uerdingen in alle Welt

Krefeld · Dienstag besuchte der neue NRW-Verkehrsminister Michael Groschek das Siemens-Werk in Uerdingen. Das auf Jahre hinaus gut ausgelastete Werk baut zurzeit Nahverkehrs- und Expresszüge für Belgien, England und Russland. Seit dem Frühjahr wurden 150 neue Mitarbeiter eingestellt.

 Verkehrsminister Michael Groschek im Führerpult eines Desiro-Zuges, der demnächst als S-Bahn in Brüssel verkehren wird. Links: Manfred Fugh von Siemens.

Verkehrsminister Michael Groschek im Führerpult eines Desiro-Zuges, der demnächst als S-Bahn in Brüssel verkehren wird. Links: Manfred Fugh von Siemens.

Dienstag kurz nach 9 Uhr: Der Dienst-BMW ist vor dem Werkstor von Siemens an der Duisburger Straße 145 in Uerdingen vorgefahren. Der SPD-Politiker Michael Groschek ist seit dem 21. Juni Landesverkehrsminister. Am Dienstag machte er bei Siemens seinen Antrittsbesuch, dort wo modernste Bahntechnik für alle Welt – vielleicht auch für NRW – produziert wird. Vom Auto wechselt Groschek in den Zug. Bereitsgestellt ist der Kopf eines Triebzuges von Typ Desiro, der demnächst als S-Bahn in Brüssel verkehren wird. Der Minister nimmt am Führerpult des Triebwagens Platz – die Fotografen freut es.

 Manfred Fugh (links), Leiter der Division Mobility Region West bei der Siemens AG, Landesverkehrsminister Michael Groschek und Ansgar Brockmeyer (rechts), leitender Geschäftsführer der Siemens AG Industry Sector Mobility gestern im Siemens-Werk im Inneren eines Aluminium-Rohlings für einen Regionalzug, der bald in Belgien oder England verkehren wird.

Manfred Fugh (links), Leiter der Division Mobility Region West bei der Siemens AG, Landesverkehrsminister Michael Groschek und Ansgar Brockmeyer (rechts), leitender Geschäftsführer der Siemens AG Industry Sector Mobility gestern im Siemens-Werk im Inneren eines Aluminium-Rohlings für einen Regionalzug, der bald in Belgien oder England verkehren wird.

Die Siemens-Verantwortlichen führen den Minister gerne durch die Fabrikhallen. Der Standort ist bis 2020 gut ausgelastet, teilweise wird im Zweischichtenbetrieb gearbeitet. 200 Azubis werden vor Ort ausgebildet. Werksleiter Ulrich Semsek, Manfred Fuhg, Leiter der Division Mobility Region West, und Ansgar Brockmeyer, leitender Geschäftsführer der Siemens AG Industry Sector Mobility, zeigen die einzelnen Schritte, wie aus einzelnen Aluminium-Platten ein hochmoderner Nahverkehrszug entsteht. Zurzeit werden Aufträge für die belgische Staatsbahn, die Thameslink in England und die Russische Eisenbahn abgearbeitet. Wer in der Kabine eines Desiro Rus gestanden hat, dem wird unsere heimische Bahn klein vorkommen. Die Bahnen, die bei den Olympischen Spielen in Sotchi eingesetzt werden sollen, haben eine Spurbreite von 1,524 Meter-Spur (fünf englische Fuß).

Die Siemens-Mitarbeiter, mit denen Minister Groschek spricht, sind alle voll des Lobes über ihre Arbeit und die Bedingungen in Uerdingen. Auch Betriebsratsvorsitzender Heinz Spörk, der das Uerdinger Werk seit vielen Jahren kennt, bestätigt die äußerst positive Entwicklung am Standort, seitdem Siemens im Jahr 2002 das Werk mit einer langen Geschichte voll in den Konzern eingegliedert hat. Uerdingen ist heute, so Spörk, der modernste Fertigungsort für Züge in Europa, ja wahrscheinlich sogar weltweit. Es ist für die Mitarbeiter sehr beruhigend zu wissen, dass das Werk ausgebaut wird, die Auftragslage auf Jahre hinaus gut ist und seit dem Frühjahr 150 neue Kräfte eingestellt worden sind. Die Deutsche Bahn erteilte im Mai 2011 Siemens Mobility einen Rahmenauftrag für bis zu 300 Triebzüge ICx. Auch sie sollen in Krefeld hergestellt werden. Sie ersetzen ab 2016 die Intercity-Flotten aus den Baujahren 1971 bis 1991.

(RP/ac)
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