NS-Dokumentationsstelle Villa Merländer besuchten 1800 Interessierte

Krefeld · (RP) Die 28 NS-Gedenkstätten in Nordrhein-Westfalen haben im vergangenen Jahr annähernd 400.000 Menschen besucht. Dabei verzeichnen sie mehrheitlich Gruppenbesuche. Das ergab eine Erhebung des Arbeitskreises der NS-Gedenkstätten und -Erinnerungsorte in NRW.

 Sandra Franz leitet die NS-Dokumentationsstelle.

Sandra Franz leitet die NS-Dokumentationsstelle.

Foto: Stadt krefeld

In die NS-Dokumentationsstelle der Stadt Krefeld kamen im vergangenen Jahr 1800 Besucher. Den landesweiten Trend der steigenden Besucherzahlen in den vergangenen Jahren kann auch Sandra Franz, Leiterin der NS-Dokumentationsstelle in Krefeld, für ihre Einrichtung bestätigen.

Die NS-Gedenkstätten in Nordrhein-Westfalen nehmen neben ihrer erinnerungskulturellen und pädagogischen Funktion auch einen wissenschaftlichen Auftrag wahr. Hier erweitert die Krefelder NS-Dokumentationsstelle nach verschiedenen Aufrufen aktuell ihren Archivbestand mit Unterlagen und Objekten von NS-Tätern und Alltäglichem von „ganz normalen“ Krefeldern aus den Jahren 1925 bis 1950. „Die Resonanz ist sehr erfolgreich“, so Franz. Die Objekte sollen später als Exponate in die Dauerausstellungen eingebunden werden.

Das Haus an der Friedrich-Ebert-Straße ist nach dem ehemaligen Besitzer, dem jüdischen Seidenhändler Richard Merländer benannt, der im Jahr 1942 im Konzentrationslager Treblinka ermordet wurde. In der Villa ist heute die Dauerausstellung „Krefeld und der Nationalsozialismus“ zu sehen. Merländers Wohnzimmer ist nun ein Ort vielfältiger Veranstaltungen vom Erzählcafé bis zum außerschulischen Unterricht. Die Villa Merländer arbeitet mit allen weiterführenden Schulen in Krefeld zusammen, mit acht Schulen bestehen Kooperationen im Rahmen des Programms „Bildungspartner NRW- Gedenkstätte und Schule“. Über die Arbeit der Krefelder Einrichtung informierte sich kürzlich noch Klaus Kaiser, Parlamentarischer Staatssekretär im NRW-Ministerium für Kultur und Wissenschaft.

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