Krefeld Versuchter Totschlag — Gastronom vor Gericht

Krefeld · Ein Krefelder Gastronom muss sich Freitag wegen versuchten Totschlags in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung vor dem Landgericht verantworten. Am Morgen des 12. Februar soll er einen anderen Mann mit Stichen und Schlägen lebensgefährlich verletzt haben.

Der Geschädigte hatte versucht, sich durch lautes Klopfen an der Hintertür Einlass zu verschaffen. Der Wirt hatte ihm den Zutritt verwehrt. Dann soll es laut Anklage zum Streit gekommen sein. Der 46-Jährige habe auf den Bauch des Geschädigten gezeigt und auf Türkisch "Ich bringe dich um" gerufen. Dann habe er einen Teleskopschlagstock gegriffen und ihm damit auf den Kopf geschlagen. Mit einem Messer soll er ihn dann in die linke Halsseite gestochen haben.

Zu den Vorwürfen schwieg der zur Zeit inhaftierte Krefelder, der gleich doppelten Rechtsbeistand beanspruchte. Seine Verteidigerin sprach von Drohungen des Geschädigten. Er habe ihrem Mandanten gesagt: "Ich bin PKK, ich häng' dich an die Decke!". Der Verteidiger indes wollte genau prüfen, ob der Geschädigte, der in den vergangenen 20 Jahren nur wenige Monate gearbeitet hatte, nur auf Schmerzensgeld aus sei.

Ungereimtheiten gab es auch bei der Aussage der Freundin des Angeklagten, die damals in der Gaststätte gearbeitet hatte. Die Gäste seien schon gegangen, sie habe noch aufgeräumt, als der Gast klopfte, sagte die 23-Jährige. Sie habe gesehen, dass ihr Freund den anderen auf Arm und Kopf geschlagen habe. Von weiteren Schlägen habe sie ihn abgehalten. Ein Messer will sie dagegen nicht gesehen haben. Bei der Polizei hatte sie ausgesagt, sie habe beim Klopfen des Gastes schon in der angrenzenden Wohnung geschlafen. Der Prozess wird am kommenden Montag fortgesetzt.

(RP)
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